Bundesliga

Handball: Was der Wolff-Wechsel für den THW Kiel bedeutet

Zurück an der Förde

Was der Wolff-Wechsel für den THW Kiel bedeutet

Andreas Wolff kehrt nach Kiel zurück.

Andreas Wolff kehrt nach Kiel zurück. IMAGO/Eibner

Andreas Wolff hat sich bis zum Sommer 2028 an den THW Kiel gebunden, nächsten Sommer kommt Gonzalo Perez de Vargas dann ebenfalls mit einem Vierjahresvertrag im Gepäck (bis 2029) vom FC Barcelona.

"Wir sind glücklich, dass wir Gonzalo mit dem Gesamtpaket THW Kiel begeistern konnten. Zu diesem gehört unser Zukunfts-Konzept für die Mannschaft, das einem ehrgeizigen und anspruchsvollen Top-Star des Handballs die Chance auf Titelgewinne ermöglicht", hatte Kiels Geschäftsführer Viktor Szilagyi im vergangenen Sommer betont, als der Transfer des Spaniers publik wurde.

"Mit unseren Ansprüchen und unserem Kader ist die Champions League Pflicht", sagte Aufsichtsratschef Marc Weinstock im März den Kieler Nachrichten. In dieser Spielzeit wurde die Qualifikation für die Königsklasse angesichts des vierten Platz in der Bundesliga verpasst - die sportliche Misere könnte sich auch auf die Personalplanungen auswirken. Weinstock bekannte: "Würden wir länger als nur ein Jahr European League spielen, müsste man Neuverpflichtungen ans Budget anpassen."

Kiels Torwart-Quartett - mindestens einer zu viel

Doch erst einmal steht die Saison 2024/25 im Vordergrund. Wie schon in der letzten Spielzeit hat Trainer Filip Jicha nun plötzlich vier Schlussleute zur Verfügung, denn auch der 18-jährige Leon Nowottny hat einen Profivertrag erhalten, dürfte aber vor allem in der Jugendbundesliga Spielpraxis sammeln.

Im September 2023 hatte der THW auf die Verletzung von Vincent Gerard mit der Nachverpflichtung von Samir Bellahcene reagiert und den Olympiasieger nach einer Halbserie dann zum französischen Zweitligisten Istres Ouest Provence ziehen lassen. Auch Magnus Bierfreund hat die Zebras im Sommer verlassen, spielt künftig beim HBW Balingen-Weilstetten II.

Vorzeitiger Abschied von Mrkva oder Bellahcene?

Diesmal könnte sich ein vorzeitiger Abschied von Europameister Bellahcene oder dem Tschechen Tomas Mrkva andeuten. Beide haben nur Vertrag bis zum Sommer 2025, ein Verbleib darüber hinaus ist sehr schwer vorstellbar. Schließlich haben die Kieler dann ja in Wolff und Perez de Vargas zwei absolute Weltklasse-Torhüter in ihren Reihen.

Bellahcene wurde schon als möglicher Tauschpartner für Kielce ins Gespräch gebracht, denn dort wird nun eine neue Nummer eins neben Milosz Walach und Sandro Mestric benötigt, wenn man in der EHF Champions League bestehen will.

Wechselt Bellahcene zurück in die Heimat?

Für den Franzosen Bellahcene könnte auch eine Rückkehr in die Heimat anstehen, schließlich hat der HBC Nantes noch keinen Nachfolger für den Isländer Viktor Hallgrimsson (Wisla Plock) präsentiert.

In Deutschland sind die Kaderplanungen der Erstligisten zwischen den Pfosten weitestgehend abgeschlossen, nachdem zuletzt Gummersbach den Kroaten Dominik Kuzmanovic holte und damit den Weg zum Wechsel von Daniel Rebmann nach Bietigheim freimachte, Nikola Portner von einer Sperre durch die HBL verschont wurde und sich auch Mrkvas Ex-Verein, der Bergische HC, nach dem Abstieg mit Christopher Rudeck einigen konnte.

Der Markt könnte aber auch schnell in Bewegung geraten: Ende des Monats starten die Olympischen Spiele in Paris und dann sind wieder zahlreiche Spitzentorhüter, zum Beispiel auch Wolff und Bellahcene, im internationalen Einsatz und damit auch einer möglichen Verletzungsgefahr, so wie bei Göppingens Bart Ravensbergen oder Hamburgs Robin Haug, ausgesetzt.

chs