Bundesliga

Was der Keita-Ausfall für Werder Bremen bedeutet

Ausreichend Auswahl im Bremer Mittelfeld

Was der Keita-Ausfall für Werder bedeutet

Beim Aufwärmen verletzt: Naby Keita.

Beim Aufwärmen verletzt: Naby Keita. IMAGO/Nordphoto

Auf den Fotos schien es so, als wäre alles ganz normal: Am Montag handelte die DFL ihren "Media Day" am Osterdeich ab, auch Naby Keita war vor den Kameras zu sehen, die jenen Content produzierten, der über die gesamte neue Bundesliga-Saison ausgespielt wird. Was man nicht sah, war, dass der Mann in dem grün-weißen Trikot aktuell nicht in der Verfassung wäre, dieses auch auf dem Platz zu tragen. Der Neuzugang vom FC Liverpool hatte sich am Sonntag beim Aufwärmprogramm vor dem Testspiel gegen den VfB Oldenburg eine Adduktorenverletzung zugezogen. Sein Debüt musste verschoben werden.

Aufgrund "einer unglücklichen Aktion", wie Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz sagt - nichts, worauf in Keitas ersten Tagen in Bremen jedoch irgendetwas hingedeutet hätte: "Er hat im Training alles mitgemacht." Mitspieler Niclas Füllkrug hatte etwa ebenfalls von diesen Einheiten berichtet, in denen "wir extrem intensiv gearbeitet haben". Auch bei den zwei Länderspielen für Guinea Mitte Juni hatte der Mittelfeldspieler über 90 und 74 Minuten auf dem Platz gestanden.

Vage Prognose für Keita-Rückkehr

Nun allerdings fehlt der 28-Jährige Werder erst einmal, wie lange genau, könne man noch nicht genau prognostizieren: "Ob er am 2. oder 3. Spieltag eventuell wieder zur Verfügung steht, müssen wir mal abwarten." Auch in Liverpool war es so, dass Keita immer mal wieder ausfiel, ebenfalls aufgrund muskulärer Probleme. In Bremen will man diese nun natürlich wieder aufkommende Thematik aber nicht überbewerten: "Wichtig ist jetzt ein gutes Reha-Programm für ihn", erklärt Fritz, "und dann bin ich überzeugt, dass er schnellstmöglich zurück ist. Und trotzdem geben wir ihm die Zeit, die er braucht."

Keita musste zunächst schon emotional aufgebaut werden, der Neuzugang hatte sich ja erst am vergangenen Freitag öffentlich voller Tatendrang präsentiert - und gesagt, mit Werder "Großes" erreichen zu wollen: "Wir sind in diesem Jahr für eine Überraschung in der Bundesliga gut." Ins am Mittwoch beginnende Trainingslager im Zillertal reist Keita trotzdem mit, um dort an seiner Genesung zu arbeiten und weiter ins Team eingegliedert zu werden.

Personeller Ersatz ist nicht angedacht

Sportlich rücken bei Werder durch seinen Ausfall wiederum andere Spieler vermehrt in den Fokus. Auswahl gibt es im zentralen Mittelfeld und auf den Achter-Positionen ausreichend - weshalb Fritz auch keinen personellen Ersatz für Keita als notwendig erachtet. Da wären etwa Leonardo Bittencourt, Jens Stage, Niklas Schmidt und Romano Schmid.

Dass Letzterer kürzlich seine Berateragentur wechselte, hat indes weniger mit einem vorsätzlichen Wechselwunsch zu tun. Sowohl Schmid als auch Schmidt gelten als zufrieden in Bremen, loten allerdings beide ihre Perspektiven aus. Wie "Foot Mercato" berichtete, besteht an Schmidt etwa ein Interesse aus Frankreich, vom FC Toulouse. Kontakt gab es tatsächlich, konkret wurde dieser bislang aber noch nicht.

Tim Lüddecke

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