EM

Warum Beier im Spiel gegen die Schweiz keinen Elfmeter bekam

Schiri-Chef Rosetti zieht eine Zwischenbilanz

Warum Beier im Spiel gegen die Schweiz keinen Elfmeter bekam

In dieser Strafraumsituation gab es keinen Elfmeter für Maximilian Beier.

In dieser Strafraumsituation gab es keinen Elfmeter für Maximilian Beier. IMAGO/ActionPictures

Als größten Erfolg verbucht der 56-jährige Italiener, dass nur noch die Kapitäne Entscheidungen mit den Schiedsrichtern diskutieren dürfen. "Ich habe mit Top-Spielern und Trainern gesprochen, wollte ihr Feedback. Jeder ist glücklich, wie es läuft", behauptete Rosetti, der wie vor Beginn des Turniers die Motivation für diese Neuerung erklärte: "Es geht um Respekt, Erziehung, ein positives Vermächtnis für die nächste Generation an Spielern und Schiedsrichtern. Wir tun dem Fußball etwas Gutes." Wo er Recht hat, hat er Recht! Laut Rosetti haben ihn bereits mehrere nationale Verbände befragt, wollen diese Regel auch in ihre Wettbewerbe zur neuen Saison übernehmen. "Sie wollen diesem Beispiel folgen", betonte er.

Zu Beginn seiner Zwischenbilanz nannte Rosetti einige Zahlen. Die Netto-Spielzeit beträgt bislang 59.10 Minuten gegenüber 60.20 bei der letzten EM, 2016 lag sie mit 56.50 Minuten signifikant darunter, obwohl damals nur dreimal pro Team gewechselt werden durfte. Mittlerweile liegt der Schnitt bei Auswechslungen bei 9,1 pro Partie. Die Anzahl der begangenen Fouls liegt bei 22,4 pro Partie, das ist identisch zu 2021. Gestiegen ist die Anzahl der Gelben Karten von 2,7 pro Spiel auf 4,6. Das liegt laut Rosetti daran, dass die Schiedsrichter wesentlich stärker auf taktische Fouls achten.

Zügige VAR-Entscheidungen und Transparenz

Der VAR musste in 20 der 36 Gruppenspiele eingreifen, achtmal kam es zu on-field-reviews, es folgte jeweils die korrekte Entscheidung. Im Schnitt dauerte es 51 Sekunden bis zur VAR-Entscheidungen, die Unterbrechungszeit bei solchen Eingriffen lag bei einer Minute und 36 Sekunden. Das ist etwas schneller als in der Champions League und im Vergleich zur Bundesliga angenehm kurz.

Kein Elfer für Beier: Diese Szene sorgt für Diskussionen

alle Videos in der Übersicht

Als Erfolg habe sich die "connected-ball-technology" erwiesen. Hier kann der Schiedsrichter sehen, ob ein Spieler den Ball berührt hat. Rosettis Beispiel: Das Handspiel von Lois Openda vor dem aberkannten Treffer Romelu Lukakus bei Belgien gegen die Slowakei (0:1). Positiv sei zudem die Transparenz im Stadion, wo die VAR-Entscheidungen für eine Minute auf den Anzeigetafeln erklärt werden.

Podcast
Podcast
VAR-Wahnsinn: Wie viel Glück steckte im deutschen Sieg? (Mit Timo Baumgartl)
15:30 Minuten
alle Folgen

Ein "möglicher Elfmeter" in der Beier-Situation

Auf kicker-Nachfrage erklärte Rosetti, warum es beim Spiel Deutschland gegen die Schweiz keinen Elfmeter für Maximilian Beier gab, als dieser im Strafraum von Sylvan Widmer gehalten worden war. Genau auf solche Situationen sollen die Schiedsrichter bei diesem Turnier schließlich achten. "Danielo Orsato hat die Situation im Griff gehabt. Das war sicher eine diskussionswürdige Situation, aber er entschied sich, keinen Elfmeter zu verhängen, es war ihm nicht genug", sagte Rosetti und sprach von einem "möglichen Elfmeter".

Zwayer pfeift Rumänien gegen die Niederlande, Siebert Vierter Offizieller

Rosetti gab abschließend die Schiedsrichter-Ansetzungen für das Achtelfinale bekannt. Felix Zwayer darf die Partie zwischen Rumänien und den Niederlanden am Dienstag in München leiten, Daniel Siebert unterstützt ihn als Vierten Offiziellen.

Frank Linkesch

Fußball, EM Finale 1992 in Göteborg, Dänemark - Deutschland 2:0 EM 92 Finale vom 26.6.1992 Mannschaft Dänemark mit Europameister-Pokal HM

Als Dänemarks "Big Mac"-Truppe Weltmeister Deutschland schockte

alle Videos in der Übersicht