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EM 2024: Montella erklärt Verzicht auf Arda Güler

Türkischer Nationaltrainer verteidigt seine Rotation

"War nicht in der Lage": Montella erklärt Bankplatz von Arda Güler

Vincenzo Montella verzichtete in der Startelf auf seine beiden Top-Talente Arda Güler und Kenan Yildiz.

Vincenzo Montella verzichtete in der Startelf auf seine beiden Top-Talente Arda Güler und Kenan Yildiz. IMAGO/Beautiful Sports

Gespannt warteten die Anhänger der türkischen Nationalmannschaft am Samstagmittag vor der Partie gegen Portugal auf die Veröffentlichung der Aufstellung. Die Personalie Arda Güler beschäftigte die Fans. Denn Trainer Vincenzo Montella hatte zuvor offenbart, dass das Top-Talent "etwas müde" sei. Genauere Infos über den Fitnesszustand des 19-Jährigen hatte der Italiener aber nicht verraten.

Die Antwort lieferte einen Tag später dann der Aufstellungsbogen. Arda Güler saß nur auf der Bank. "Arda war nicht in der Lage, mehr als 30 Minuten zu spielen, ohne das Risiko einer Verletzung zu erhöhen", wird Montella, dem es für seinen Schützling "wirklich leidtut", auf der UEFA-Homepage zitiert. Fast eine halbe Stunde durfte der Außenspieler letztlich auch mitwirken: Der Coach brachte den Youngster, den die zahllosen türkischen Fans schon in Durchgang eins mit Sprechchören feierten, in der 70. Minute.

Zum Spiel

Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel beim Stand von 0:3 allerdings bereits entschieden. Daher stellt sich die Frage, ob er ihn nicht lieber hätte komplett schonen sollen. Neben Arda Güler nahm mit Kenan Yildiz auch noch das zweite große Talent nur auf der Bank Platz. Angesichts der Leistung gegen Georgien durchaus nachvollziehbar (kicker-Note 4,0).

Wenn man alle vier Tage spielt, ist das ein anderer Sport, als wenn man jede Woche spielt.

Vincenzo Montella

Fragwürdiger war hingegen der Verzicht auf Mert Müldür (2,5). Der Rechtsverteidiger hatte im Auftaktspiel zu den besten seines Teams gehört und musste nun Mehmet Zeki Celik den Vortritt lassen. "Wenn man alle vier Tage spielt, ist das ein anderer Sport, als wenn man jede Woche spielt. Also braucht man einen Wechsel der Spieler", begründet der Cheftrainer seine Rotation.

Insgesamt tauschte er ein ganzes Quartett aus, wobei die vierte Veränderung gezwungenermaßen war. Für den verletzten Schlussmann Mert Günok stand Altay Bayindir zwischen den Pfosten. "Altay war in den Spielen gegen Italien, Wales und Deutschland sehr gut. Wir sind heute Morgen mit einer Verletzung aufgewacht, deshalb haben wir eine solche Entscheidung getroffen", erläutert Montella.

Am letzten Spieltag reicht der Türkei ein Punkt

Dass der 50-Jährige nach der deutlichen Niederlage aufgrund seiner Wechsel in der Kritik steht, ist ihm auch bewusst. "Wenn man Cheftrainer der Nationalmannschaft ist und die Dinge schieflaufen oder das Endergebnis eine Niederlage ist, wird der Trainer zum Feind Nummer eins", erklärt Montella und führt fort: "Wenn ich eine Entscheidung treffe oder eine Analyse mache, versuche ich, mein Wissen und meine Informationen zu berücksichtigen."

Sollte er die Türkei am Mittwoch ins Achtelfinale führen, dürften die Fans schon nicht mehr an die Rochade denken. Dank des 1:1 im anderen Gruppenspiel zwischen Tschechien und Georgien reicht den Türken schon ein Remis gegen die "Reprezentace" für die Sicherung des zweiten Platzes.

aka

Bilder zur Partie Türkei gegen Portugal