2. Bundesliga

Walter stellt klar: Er schaut St. Pauli - und sogar Zwickau

HSV-Trainer räumt nach Hürzeler-Spitze mit alter Geschichte auf

Walter stellt klar: Er schaut St. Pauli - und sogar Zwickau

HSV-Coach Tim Walter räumt mit einer alten Geschichte auf.

HSV-Coach Tim Walter räumt mit einer alten Geschichte auf. IMAGO/Philipp Szyza

Auf der Pressekonferenz vor der Auswärtsreise nach Regensburg kam die Frage nach dem Verfolger-Duell zwischen dem Stadt-Nachbarn und Fortuna Düsseldorf einen Tag vor der Partie beim Jahn natürlich auf. Erst recht, nachdem Fabian Hürzeler zuvor mit einem Augenzwinkern geunkt hatte, er wisse ja gar nicht, ob der Rivale das Spiel ansehe. Walter und der HSV-Tross werden bereits im Mannschaftshotel einquartiert sein, wenn der Vierte und der Fünfte versuchen, bis auf einen Punkt heranzurücken, und der 47-jährige Badener sagt: "Wir haben am Abend vor einem Spiel im Trainerteam immer noch ein paar Dinge zu regeln, aber grundsätzlich läuft das Spiel bestimmt nebenher." Dann schiebt er noch jenen Satz nach, der Mitte April gefehlt hatte, der aber das erklärt, was er ausdrücken wollte: "Wir können es nicht beeinflussen, was dort passiert."

"Natürlich habe ich auch 3. Liga geguckt"

Was Walter beeinflussen kann, ist die Gegnervorbereitung auf den SSV Jahn mit dem neuen Trainer Joe Enochs. Und deshalb hat er selbstredend auch Spiele eine Liga tiefer geschaut. Vom Ex-Klub des US-Amerikaners, dem FSV Zwickau. "Wir sind analytisch angegangen, was der Trainer vorher gemacht hat. Natürlich habe ich auch 3. Liga geguckt", erklärt Walter und führt aus: "Ich habe nie was anderes behauptet, es wird nur anders ausgelegt."

"Wir müssen gut auf die zweiten Bälle vorbereitet sein"

Walter also schaut Fußball, natürlich. St. Pauli, die 2. Liga im Allgemeinen, und die Klasse darunter. Dabei ist ihm aufgefallen: Enochs' Stil passt vortrefflich nach Regensburg. "Er lässt sehr kompakt verteidigen, mit langen Bällen spielen. Das hat der Jahn aber auch vorher schon getan, da sehe ich klare Parallelen." Und das heißt für ihn und seine Spieler: "Wir müssen gut auf die zweiten Bälle vorbereitet sein und selbst Umschaltmomente nutzen." Und sie müssen vor allem deutlich besser verteidigen. Das verhehlt auch der Trainer nicht: "Wir haben zu viele Fehler gemacht. Aber wir arbeiten hart daran und analysieren die Dinge." Auch die eigene Mannschaft war logischerweise ein elementar Bestandteil von Walters TV-Studium.

Sebastian Wolff

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