Frauen

Voss-Tecklenburg: "Wir sind froh, dass wir überhaupt spielen dürfen"

Etliche Nationalspielerinnen verpassen wegen der Pandemie-Lage das Mini-Turnier

Voss-Tecklenburg: "Wir sind froh, dass wir überhaupt spielen dürfen"

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat sich für das anstehende Mini-Turnier der deutschen Frauen-Nationalelf viel vorgenommen.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat sich für das anstehende Mini-Turnier der deutschen Frauen-Nationalelf viel vorgenommen. picture alliance

Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Das gilt natürlich auch für die Frauen-Nationalmannschaft. So werden alle Spielerinnen am kommenden Montag per Shuttledienst zum Treffpunkt nach Düsseldorf reisen. Flug- und Bahnanreisen sind in Pandemiezeiten nicht erwünscht.

Und zum Teil auch nicht möglich. Auf Spielerinnen wie Leonie Maier (Arsenal London), Ann-Kathrin Berger und Melanie Leupolz (FC Chelsea), Turid Knaak (Atletico Madrid) und Lena Petermann (MSC Montpellier) wird Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg deshalb bei den Länderspielen in Aachen gegen Belgien (21. Februar, 18 Uhr) und in Venlo gegen Vize-Weltmeister Niederlande (24. Februar, 18.30 Uhr) verzichten müssen. "Mir tut es leid für diejenigen, die nicht dabei sein können. Aber wir sind froh, dass wir überhaupt spielen können", sagt Voss-Tecklenburg, die sich auf "tolle Stadien und tolle Gegner" freut. "Wir haben uns viel vorgenommen, wollen dominant sein und die Spiele bestimmen."

Erstmals seit fast einem Jahr wieder gegen Gegner auf Augenhöhe

Im Rahmen dieses Mini-Turniers spielt das DFB-Team erstmals nach fast einem Jahr gegen Mannschaften auf Augenhöhe. Zuletzt war das im März 2020 beim Algarve-Cup der Fall, als die deutsche Mannschaft gegen Schweden (1:0) und Norwegen (4:0) gewann. Danach folgten im vergangenen Jahr nur noch die EM-Qualifikationspartien gegen sportlich deutlich unterlegene Kontrahenten wie Griechenland oder Montenegro. Der Test-Kick gegen England im Oktober musste wegen eines Corona-Falls kurzfristig abgesagt werden. So blieb es 2020 bei nur sechs Länderspielen.

Für dieses Jahr sind nun insgesamt elf Partien in der Planung. Unsicher ist jedoch, ob eine für Juni angedachte USA-Reise überhaupt stattfinden kann. "Wir sind im Austausch mit US-Soccer, müssen aber die Pandemie-Lage abwarten. Aktuell gibt es keine Bestätigung", berichtet DFB-Teammanagerin Maika Fischer. Die Spiele gegen Belgien und die Niederlande sind aber sicher - sofern das in diesen Zeiten überhaupt möglich ist.

Schult "muss spielen, wenn die Nationalmannschaft ein Thema für sie sein soll"

Erstmals seit langer Zeit reist auch Almuth Schult wieder an. Offiziell gehört die Torhüterin des VfL Wolfsburg aber nicht zum 26-köpfigen DFB-Kader. Schult soll mehrere Tage mit dem Team trainieren und reist am Freitag vor dem ersten Spiel wieder ab. "Almuth haben wir zusätzlich eingeladen. Dem Verein und uns ist wichtig zu schauen, wie ihr Leistungsstand ist. Außerdem freuen wir uns, sie mal wieder bei uns begrüßen zu dürfen", erklärt Voss-Tecklenburg. Schult hatte ihr letztes Länderspiel im Juni 2019 bei der WM in Frankreich absolviert und steht nach einer Schulter-OP und der Geburt ihrer Zwillinge im April vergangenen Jahres nun wieder zur Verfügung. In Wolfsburg kommt die 30-Jährige aber aktuell nicht über den Status der Nummer drei hinaus. Voss-Tecklenburg: "Es gab keine Überlegungen, sie für den Kader zu nominieren. Aber uns war klar, dass wir sie in anderer Form trotzdem dazu holen wollen. Almuth weiß auch, dass sie spielen und sich weiterentwickeln muss, wenn die Nationalmannschaft ein Thema für sie sein soll."

Gunnar Meggers