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Voss-Tecklenburg vor Auftakt: "Hype hat auch mit uns zu tun"

Was die Bundestrainerin von ihrem Team fordert

Voss-Tecklenburg vor WM-Auftakt: "Der Hype hat auch mit uns zu tun"

Die Ruhe in Person? Martina Voss-Tecklenburg.

Die Ruhe in Person? Martina Voss-Tecklenburg. IMAGO/Beautiful Sports

Von der WM aus Australien berichtet Jim Decker

Über den Zustand der drei angeschlagenen Spielerinnen wollte sie im lieber nicht sprechen. "Marina ist auf dem Weg der Besserung", sagte Martina Voss-Tecklenburg in den Katakomben des Rectangular-Stadiums in Melbourne - und sagte kein Wort mehr.

Dabei ist nicht nur die erwähnte Innenverteidigerin Marina Hegering nach einer Fersenprellung zuletzt nur eingeschränkt trainingsfähig gewesen, sondern auch deren möglicher Ersatz Sjoeke Nüsken und Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf mussten kürzertreten.

Auch Frohms gibt sich gelassen

Oberdorf, die zu den zentralen Figuren im DFB-Kader gehört, konnte am Sonntag immerhin beim Abschlusstraining vor dem WM-Auftakt gegen Marokko in der nieseligen Kälte Melbournes erstmals wieder voll mitmachen, nachdem sie eine Muskelverletzung im Oberschenkel gestoppt hatte. Nüsken, deren Außenband im rechten Knie gedehnt war, trainierte dagegen wieder nur dosiert.

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Es dürfte sich also einiges tun in der deutschen Defensive, die Bundestrainerin sieht das aber gelassen - oder tut zumindest so. Niemand im deutschen Tross schien in den vergangenen Wochen seit der Ankunft im Teamquartier in Wyong besorgt zu sein. Und auch Torhüterin Merle Frohms beunruhigt die vermutlich zur Hälfte neuformierte Abwehr nicht. "Kommunikation ist sehr wichtig, unabhängig davon, wer auf dem Platz steht. Wir müssen wissen, welche Verantwortung mit dem ersten WM-Spiel morgen einhergeht", sagte die Wolfsburgerin. Sie habe keine Zweifel, dass "alle zu einhundert Prozent bereit sein werden - egal wer aufläuft".

Die Welle aus England soll in Australien ankommen

Voss-Tecklenburg weiß, wie wichtig ein gelungener Start ins Turnier wäre. Und auch, wie gut nach den Testspiel-Wacklern gegen Vietnam (2:1) und Sambia (2:3) ein Erfolgserlebnis wäre. "Der Hype hat auch mit uns zu tun", sagte die 55-Jährige mit Blick auf den enormen öffentlichen Zuspruch nach der Vize-Europameisterschaft im vergangenen Jahr in England. Die Welle, auf der die DFB-Auswahl damals ritt, soll jetzt auch in Australien ankommen.

"Aggressiv, intensiv und attraktiv" will die Bundestrainerin ihre Mannschaft daher sehen, um auch daheim in Deutschland wieder Begeisterung zu entfachen. Und auch, um die radikal gestiegenen Erwartungen zu erfüllen. Mut und Selbstbewusstsein fordert sie deshalb von ihrem Team, außerdem Flexibilität. Und: "Wir wollen aktiv Fußball spielen. Es zeichnet uns aus, dass wir eine gute Kaderqualität haben."

Das muss längst nicht mehr bewiesen werden. Sehr wohl aber, diese Qualität auch auf der Südhalbkugel auf den Platz bekommen zu können.

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