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Wie Florentino Perez für die Super League argumentiert

Real-Präsident blickt Richtung Jugend

Vorwürfe an die UEFA: Wie Perez für die Super League argumentiert

Wünscht sich eine Debatte: Florentino Perez.

Wünscht sich eine Debatte: Florentino Perez. IMAGO/ZUMA Wire

Ob seiner Hingabe bei diesem Anliegen sparte der inzwischen 75-jährige Perez nicht mit Dramatik. "Unser geliebter Sport ist krank", appellierte Real Madrids Präsident auf der alljährlichen Mitgliederversammlung sowohl an die Anwesenden als auch an die Fußballwelt darüber hinaus.

Hinter den Bestrebungen der im April 2021 urplötzlich aufgekommenen, schnell aber auch wieder gescheiterten Super League gilt Reals Vereinspatron als größte Kraft. Dem Bauunternehmer liegt besonders die Herangehensweise der UEFA quer im Magen, deren Angebot er für längst überholt hält.

Perez zieht einen Quervergleich zum Tennis

"Die UEFA stockt den Wettbewerb mit belanglosen Teams auf", spielte Perez auf die Einführung der Europa Conference League an, ehe er einen Quervergleich zum Tennis zog. "Sehen wir uns die Legenden dieses Sports an, dort haben Nadal und Federer in 15 Jahren 40-mal gegeneinander gespielt. Ist das langweilig?", fragte der Madrider Präsident.

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"Tennis wird durch die Duelle der Besten gestärkt", argumentierte Perez und fragte erneut: "Warum ist der Fußball nicht so organisiert? Wenn die UEFA Tennis organisieren würde, hätten wir in der Geschichte nur zwei oder drei Spiele zwischen Nadal und Federer gesehen."

Interesse und Vereinswerte schwinden

Als Argumentationsgrundlage führte der 75-Jährige einige Zahlen an, die in Bezug auf den Fußball und das Interesse "erschütternd" seien. Der Fußball verliere "die Führung als Global Player, die jungen Menschen interessieren sich immer weniger für ihn". Über die "neuen Generationen" sagte Perez: "Sie wollen ein Qualitätsprodukt, das ihnen der Fußball nicht gibt. Die aktuellen Wettbewerbe locken sie bis zu ihren Schlussphasen nicht an."

Reals Erfolgspräsident, der außerdem anmerkte, dass auf der von der NFL dominierten Forbes-Liste nur noch drei Fußballklubs unter den 20 wertvollsten Sportvereinen der Welt sind (Real Madrid auf Platz 13, der FC Barcelona auf Platz 15 und Manchester United auf Platz 19), wünscht sich in erster Linie einen Diskurs: "Man kann gegen das Format der Super League sein, sollte die Debatte aber nicht ausschließen. Wir müssen eine Debatte ohne Druck führen."

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