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Vorfreude auf den Campus: "Meilenstein" für Rot-Weiß Koblenz

Arbeiten sollen bis zur Saison 25/26 abgeschlossen werden

Vorfreude auf den Campus: Ein "Meilenstein" für Rot-Weiß Koblenz

"Fehler gehören dazu": Fatih Cift fordert von seinen Spielern Mut ein.

"Fehler gehören dazu": Fatih Cift fordert von seinen Spielern Mut ein. IMAGO/Eibner

Rückblick: Nach dem Abstieg aus der Regionalliga mussten die Koblenzer Verantwortlichen zahlreiche Abgänge - unter anderem zog es den seinerzeit besten Torschützen Thilo Töpken zum SV Rödinghausen und Flügelspieler Marius Köhl zur SG Barockstadt - ersetzen und eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen. Kein Wunder, dass Cift die damalige Konstellation als "kräftezehrend" in Erinnerung hat: "Dass bis zu acht Teams hätten absteigen können, sorgte für einen immensen Druck. Direkt durchgereicht zu werden, wäre das Worst-Case-Szenario gewesen."

In der ersten Runde des DFB-Pokals traf seine Elf auf den späteren Finalisten Kaiserslautern (0:5). In der Liga kam Koblenz schließlich mit 61 Punkten als Sechster ins Ziel - mit deutlichem Abstand zwar zur Tabellenspitze um Meister Eintracht Trier (99 Punkte) und Vize SV Gonsenheim (78), aber auch weit davon entfernt, um den Klassenerhalt bangen zu müssen. "Wir haben es sehr gut, sehr souverän gemacht", lobt Christian Noll. Aktuell arbeitet der Sportvorstand am neuen Kader, zu dem fortan Almir Ahmetaj von Nachbar TuS Koblenz sowie Younes Azahaf (Wormatia Worms) gehören werden.

Gleichwohl haben mehrere Akteure den Klub verlassen - darunter "Jungs, die uns richtig viel Input gegeben haben" (Cift). Unter anderem Niklas Doll, Jonas Ercan und Maximilian Grote tragen nicht mehr das Koblenzer Trikot; am Wochenende wurde zudem der Wechsel von Terry Asare zu Nordost-Regionalligist Chemie Leipzig publik.

Neue Spiel- und Trainingsmöglichkeiten

Als "Meilenstein" bezeichnet Noll unterdessen die infrastrukturellen Veränderungen: Am Stadion Oberwerth entstehen neue Spiel- und Trainingsmöglichkeiten. Schon im April erfolgte der Spatenstich, bei dem der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling einen Förderbescheid in Höhe von 374.000 Euro überreichte. Ein Rasenplatz, ein Kunstrasen sowie ein Kleinspielfeld sollen hier entstehen. "Das ist ein großer Schritt für uns. Durch den Campus werden wir für junge Spieler noch interessanter", so der Sportvorstand. Er hofft, dass die Arbeiten bis zur Saison 2025/26 abgeschlossen sind.

"Wir wollen Gas geben und uns weiterentwickeln", lautet die Devise Nolls - dessen Worte ganz zur Herangehensweise des Trainers passen: sich etwas zutrauen und die Initiative ergreifen. "Ich erwarte von meinen Spielern, dass sie mutig sind. Fehler gehören dazu", betont Cift, der im vergangenen Sommer auf Adrian Alipour folgte und zuvor schon von 2015 bis 2019 auf der Trainerbank saß. Seinerzeit führte er den Verein von der Rheinland- bis in die Regionalliga.

Derby gegen TuS wartet

Ohnehin ist aktuell einiges in Bewegung im Koblenzer Fußball: Der ehemalige Ligarivale Cosmos Koblenz, gegen den Rot-Weiß in der Saison 2023/24 zweimal die Oberhand behielt (2:1 und 2:0), stieg als Siebtletzter ab. Dennoch darf sich der Klub auch in der neuen Spielzeit wieder auf ein Stadtderby im Stadion Oberwerth freuen - nun gegen den Lokalrivalen TuS Koblenz, der ein Jahr nach dem Aufstieg in die Regionalliga wieder den Gang in die Fünftklassigkeit antreten musste.

Steffen Schneider

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