Bundesliga

VfL Bochum: Gerrit Holtmanns Neustart unter Zeidler

Zweite Chance in der alten Heimat für Bochums Flügelstürmer

Vollgas fürs Comeback: Holtmanns Neustart unter Zeidler

Gerrit Holtmann kehrt nach Bochum zurück.

Gerrit Holtmann kehrt nach Bochum zurück. picture alliance/dpa/Revierfoto

Das Leihgeschäft zum türkischen Erstligisten Antalyaspor verlief äußerst unbefriedigend. Auch wegen diverser Verletzungen kam Gerrit Holtmann in der Fremde nicht auf die Beine. Und auch die Zeit bei Darmstadt 98 brachte keine Besserung. Der Flügelstürmer kam auch wegen diverser Blessuren unter seinem alten Coach Torsten Lieberknecht kaum zur Geltung und stand im vergangenen Halbjahr für die Lilien lediglich vier Mal auf dem Platz.

Einen der wenigen angenehmen Auftritte der letzten Monate erlebte Holtmann ausgerechnet in Bochum, als er mit seinem Klub Ende März im Ruhrstadion antrat (2:2). Schon beim Warmmachen wurde er von den Bochumer Fans mit warmem Applaus empfangen. Ganz im Gegensatz übrigens zu seinem Mannschaftskollegen Sebastian Polter, dem die VfL-Fans den Abschied aus Bochum nach seinen Treuebekundungen zuvor äußerst übelnahmen.

Eingeplant zum 1. Juli

Holtmann also ist zumindest bei einem großen Teil der Fans gerne gesehen - ob das auch sportlich gilt, wird sich zeigen. Der Vertrag des 29-Jährigen in Bochum läuft noch ein Jahr; ab dem 1. Juli wird er sich wieder beim VfL vorstellen und setzt natürlich auf ein Comeback unter dem neuen Trainer Peter Zeidler. "Gerrit Holtmann verfügt zweifelsfrei über Fähigkeiten, die uns weiterhelfen können", findet Sportdirektor Marc Lettau. "Er wird unter Peter Zeidler eine faire Chance erhalten und ist zum 1. Juli eingeplant."

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Ein Treffer, der in Erinnerung bleibt

Holtmann und Bochum, da denken die meisten Fans sicher an eine überaus spektakuläre Aktion zurück, als der gebürtige Bremerhavener sein Können mal so richtig aufblitzen ließ. Das war im ersten Heimspiel nach der Rückkehr in die Bundesliga im August 2021, als dem Flügelflitzer ein sensationelles Tor gelang.

Holtmann umkurvte quasi die halbe Mainzer Mannschaft und schloss dann ganz überlegt ab, ein Treffer, den die ARD-Zuschauer zum Tor des Jahres 2021 wählten. Und das natürlich die Frage aufwirft: Warum zaubert Holtmann nicht öfter so?

Spielbericht

Holtmanns Manko

Ex-Trainer Thomas Reis warf ihm einst vor, an seinen Mängeln in der Ballannahme nicht entschlossen genug zu arbeiten, um sein Talent wirklich auszuschöpfen. Gerade im schnellen Umschaltspiel kann Holtmann allerdings natürlich eine Waffe sein mit seinen Tempoläufen am Flügel; in vielen Spielen geht er aber zu zögerlich zu Werke oder rennt sich fest.

Setzt Zeidler also auf den schnellen Flügelstürmer? Ein Spieler mit ähnlichem Profil hat soeben den Klub verlassen, Christopher Antwi-Adjei, dessen Vertrag nicht verlängert wurde. Und annähernd den gleichen Speed wie Holtmann bringt Neu-Erwerbung Samuel Bamba mit, der von Borussia Dortmund II kommt und in dieser Woche einen Vertrag bis 2027 unterschrieb.

Holtmann also wird versuchen, sich im Training aufzudrängen und für die neue Saison zu empfehlen. Andererseits ist natürlich auch nicht ausgeschlossen, dass es im Sommer zur Trennung kommt. Aber vielleicht findet Holtmann an alter Wirkungsstätte unter neuem Trainer ja zurück zu seiner früheren Top-Form. Er muss ja nicht gleich die halbe gegnerische Mannschaft ausspielen.

Oliver Bitter

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