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Völlers Verbal-Attacke im Wortlaut

DFB-Teamchef rastet nach dem 0:0 in Island aus

Völlers Verbal-Attacke im Wortlaut

Gerhard Delling: "Spätestens jetzt ist klar: Die Samstagabend-Unterhaltung steckt in der Krise."

Rudi Völler (am Ende der zweiten Antwort im Interview mit Waldemar Hartmann, plötzlich in Rage): "Das was der Delling da gesagt hat, das ist schon ne Sauerei! Samstagabendunterhaltung? Da soll der Delling doch zu "Wetten, dass" gehen und den Gottschalk ablösen."

Hartmann: "Was meinen Sie damit genau?"

Völler: "Das mit den Tiefpunkt, was der Delling gesagt hat; Wenn ich das schon höre: Tiefpunkt, niedriger Tiefpunkt und noch "niedrigerer Tiefpunkt! Das ist eine Sauerei."

Waldmar Hartmann: "Was er sagen wollte ..."

Völler: "So ein Käse, ich lass' mir das nicht mehr bieten. Solche Sachen wie die vom Delling."

Hartmann: "Nun, Rudi, ich bin doch nicht der Rechtsbeistrand vom Kollegen Delling, ich bin Journalist! Ich stand mit dem Sepp Maier hinterm Tor die erste Halbzeit und wir waren uns einig, dass das ein statisches Spiel ist."

Völler: "Käse. So einen Käse will ich nicht mehr hören. So'n Scheiß! Das ist das Allerletzte, da wechsle ich doch den Beruf. (...) Ich brauch das ja nicht: "Rudi du bist der Beste", "Rudi du bist der Schönste" - das brauch ich alles nicht."

Hartmann: "Für die Kritik ist doch Ihre Mannschaft der eigentliche Ansprechpartner!"

Völler: "Wir waren hier beim Tabellenführer! Da sollen wir hier herkommen und die einfach mal wegputzen, oder? So ein Mist.. Klar ist, dass vom Vize-Weltmeister ein Tick mehr kommen muss. Aber so ein Käse. Ich halte das nicht mehr aus, ich bin keiner, der hier an seinem Sessel festklebt wie der Ribbeck oder Vogts früher (...) Ihr müsst doch mal endlich vom hohen Ross runterkommen, früher... Was hat denn der Günter (Günter Netzer, d. Red.) früher für einen Scheiß gespielt? Standfußball war das doch früher. Alles in den Dreck zu ziehen ist für mich unterste Schublade."

Hartmann: "Ich verstehe die Schärfe nicht ..."

Völler: "Ja, du bist ja auch nicht gemeint. Du sitzst hier locker und in aller Ruhe und hast schon drei Weizenbier getrunken..."

Hartmann: "In Island gibt es gar kein Weizenbier, ich weiß nicht, ob wir jetzt in diesem Stil weitermachen sollen ... Wir können aber nachher auch gerne zur Dopingprobe gehen."

Netzer (wird zugeschaltet): "Es stimmt, dass wir früher auch schlecht gespielt haben. Wir haben dann auch zehn Klassespiele nacheinander abgeliefert. Aber so eine Anhäufung, wie sie jetzt Rudi Völlers Mannschaft abliefert, gabs bei uns nicht. Er kann froh sein, wie er bei uns im letzten Jahr noch weggekommen ist."

Völler: "Die zehn überragenden Spiele hintereinander will ich aber gesehen haben. Das muss vor dem zweiten Weltkrieg gewesen sein! (...) Das mit dem Weizenbier nehme ich zurück, sonst nichts. (...) Wenn ich mich jetzt nicht wehre, bin ich untragbar. Was sich Ribbeck und Vogts früher haben gefallen lassen, kann man mit mir nicht machen. Das ist mir die Sache nicht wert."