Int. Fußball

Vlahovic im Fokus: Rassistische Entgleisungen in Bergamo

Spiel wurde kurzzeitig unterbrochen

Vlahovic im Mittelpunkt: Rassistische Entgleisungen in Bergamo

Er wurde von gegnerischen Fans provoziert: Dusan Vlahovic (li.).

Er wurde von gegnerischen Fans provoziert: Dusan Vlahovic (li.). IMAGO/Marco Canoniero

Immer wieder kommt es in italienischen Stadien zu rassistischen Entgleisungen von Fans, so auch am Sonntag bei Juves 2:0 in Bergamo, als Juve-Stürmer Dusan Vlahovic lautstark beleidigt wurde. Weil große Teile des Stadions in die Schmähgesänge einstimmten, stoppte Schiedsrichter Daniele Doveri in der Nachspielzeit für rund eine Minute die Partie. Die Beleidigungen hörten kurz danach auf.

Der Serbe gab anschließend die Antwort darauf auf dem Platz - und zwar mit einem erstklassigen Treffer zum 2:0-Sieg in der Nachspielzeit. Diesen bejubelte er dann extrovertiert, sah dafür Gelb und wurde abermals von den Tribünen beleidigt. Immerhin darf der 23-jährige Stürmer hoffen, dass die Karte vom italienischen Verband (FIGC) wieder zurückgenommen wird.

Der Verband sei bereits bei Romelu Lukaku von Inter Mailand ähnlich verfahren, als der Belgier aufgewühlt nach rassistischen Beleidigungen im Pokal überschwänglich gejubelt und daraufhin Gelb-Rot gesehen hatte. Italienische Medien berichten, dass es im Fall von Vlahovic bereits Kontakt zwischen dem Verband und Juve gegeben habe.

Vorfälle häufen sich

In Italien kommt es trotz Anti-Diskriminierungs- und Anti-Hass-Kampagnen regelmäßig zu derartigen Vorkommnissen in Fußball-Stadien. Prominente Beispiele in jüngerer Vergangenheit wäre eben Lukaku, der von Juve-Anhänger rassistisch beleidigt worden war, oder auch Sampdoria Genuas Trainer Dejan Stankovic, der auch wegen seiner Lazio-Vergangenheit von Fans der AS Rom verbal unter der Gürtellinie attackiert wurde.

Dann gab es da noch das römische Derby zwischen AS und Lazio, als einige Laziali den Rängen rassistische und antisemitische Sprechchöre anstimmten. "Solche Dinge sind hässlich, aber leider gehen diese Beleidigungen weiter", meinte Turins Trainer Massimiliano Allegri konsterniert nach Abpfiff im Interview bei DAZN, betonte zugleich aber auch, dass "diesen nicht allzu viel Bedeutung" geben dürfe.

drm