EM

Viel Kritik und viel Zeit: Die Niederlande hoffen auf Wiedergutmachung

Xavi "kann auch beim FC Bayern spielen"

Viel Kritik und viel Zeit: Die Niederlande hoffen auf Wiedergutmachung

In der Kritik nach einem schwachen Auftritt gegen Österreich: Ronald Koeman.

In der Kritik nach einem schwachen Auftritt gegen Österreich: Ronald Koeman. IMAGO/ANP

Trotz Platz 3 in der Gruppe nach dem enttäuschenden 2:3 gegen Österreich gehen die Niederlande am Dienstagabend (18 Uhr, LIVE! bei kicker) als klarer Favorit in das Achtelfinale gegen Gruppensieger Rumänien - und könnten sich bei einem Sieg sogar Hoffnungen auf die Revanche gegen Österreich im Viertelfinale machen. Die Stimmung bei Oranje ist allerdings gedrückt.

Und die ließ sich aufgrund der sechstägigen Pause auch zunächst nicht verbessern. "Es war eine lange Woche, ich hätte es lieber etwas kürzer gehabt", blickte Ronald Koeman zurück. "Auf der anderen Seite hatten wir viel Zeit, um das letzte Spiel zu verarbeiten", sah der Bondscoach aber auch das Positive und fügte an: "Wir konnten analysieren, wo etwas schiefgelaufen ist, wo wir nicht in der richtigen Position waren, wo es zu wenig Energie gab. Das haben wir offen getan, aber man wird das Ergebnis erst auf dem Feld sehen."

Podcast
Podcast
EM als Schaufenster: Wie funktioniert Scouting während des Turniers, Oliver Ruhnert?
16:40 Minuten
alle Folgen

Gegen Österreich erlebte der 61-Jährige seine Schützlinge "schlampig" und "oft zu spät". Entsprechend gehe es nun darum, "die Mannschaft zu stabilisieren, dem Gegner weniger Räume zu geben und aufmerksamer im Pressing zu sein."

Steigerungsbedarf nicht nur im Mittelfeld

Besonders das Mittelfeld bereitet der Elftal nach den Ausfällen von Frenkie de Jong und Teun Koopmeiners große Sorgen. "Ich möchte nicht viel darüber reden, wer uns fehlt. Das ist das Team, was wir zur Verfügung haben. Wir müssen uns verbessern", blickte Koeman voraus - "und das nicht nur im Mittelfeld." Der Coach forderte unter anderem mehr Kommunikation, besonders zwischen Mittelfeldspielern und Innenverteidigung.

Die laute Kritik, die unter der Woche vor allem an Koeman und seiner Spielweise aufkam, wolle man annehmen und den Spieß am Dienstagabend umdrehen. "Wir sind eine stolze Nation. Wir wollen gewinnen, wir wollen schönen Fußball spielen, aber das klappt nicht immer", erklärte Koeman, der die Rumänen "sehr ernst" nehme. "Es ist ein Team, das sehr aggressiv sein wird. Sie sind physisch stark in der Defensive und haben gute Einzelspieler, die nach Eckbällen und Freistößen gefährlich sind."

Lob für Xavi

Gut möglich, dass dann auch Xavi wieder von Beginn an spielt. Nach zwei Startelf-Einsätzen rutschte der 21-Jährige im letzten Gruppenspiel auf die Bank, wurde aber nach nur 35 Minuten wieder eingewechselt. Die Zukunft des Offensivspielers ist derweil weiter offen, seit dem 1. Juli ist die Leihe nach Leipzig abgelaufen und er offiziell wieder bei Paris Saint-Germain.

Angesprochen auf die Gerüchte um seinen Schützling, der vor allem mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht wird, erklärte Koeman: "Er ist ein großes Talent und große Talente können überall spielen. Das hat er in den Niederlanden und auch in Leipzig gezeigt." Für den Trainer ist klar: "Wer niederländischer Nationalspieler ist, der kann auch beim FC Bayern spielen." Wo der umworbene Youngster letztlich landen wird, darüber wisse aber auch Koeman nicht Bescheid und gab sich diplomatisch. "Wir sind mit dem Turnier beschäftigt. Ich wünsche mir für jeden Spieler den besten Klub, um sich zu entwickeln."

dza

Fußball ohne Atempause: Sabitzer schießt Österreich zum Gruppensieg

alle Videos in der Übersicht