Bundesliga

VfB mit herausragender Zweikampfquote - Hoeneß als Prediger

"Es wird auch wieder Rückschläge geben"

VfB mit herausragender Zweikampfquote - Hoeneß gibt den Prediger

Hat den VfB Stuttgart weiterentwickelt: Sebastian Hoeneß.

Hat den VfB Stuttgart weiterentwickelt: Sebastian Hoeneß. IMAGO/Pressefoto Baumann

Die beiden vorausgegangenen 5:0-Heimtriumphe gegen den VfL Bochum und den SC Freiburg waren geprägt von einer ansteckenden Leichtigkeit, als die zweifelsfrei hochtalentierte VfB-Offensive erst ins Rollen gekommen war. Beim 1:5 bei RB Leipzig dazwischen fielen die Stuttgarter nach einer guten ersten Hälfte auseinander. Und auch in Mainz hatten sie nach einem beiderseits eher seichten, auf Kontrolle bedachten ersten Durchgang, mit Widerständen zu kämpfen, speziell nach der Führung durch Dreierpacker Serhou Guirassy.

"Da hatten wir kurz nicht den Zugriff wie davor", wusste Sebastian Hoeneß. Das war just, nachdem die Gastgeber mit Ludovic Ajorque einen weiteren Neuner auf den Platz gebracht hatten. Trainer Hoeneß reagierte, mit Maxi Mittelstädt für Silas kam ein Defensiver, zudem die Umstellung auf Fünferkette, weil gerade über die linke VfB-Seite viel Druck aufgebaut wurde. "Wie wir es dann verteidigt haben, da muss ich meiner Mannschaft ein Lob aussprechen", goutierte Hoeneß den Kampfeswillen seiner Schützlinge.

Es ist natürlich nicht beweisbar, aber gefühlt wäre den Stuttgartern in der Vorsaison eine solche Partie wohl entglitten. Zeugnis dieser neuen Widerstandsfähigkeit ist die herausragende Zweikampfquote von 59,8 Prozent und das bei einer Mainzer Truppe, die an guten Tagen dazu in der Lage ist, Kontrahenten förmlich aufzufressen. Letztmals in den direkten Duellen so bissig waren die Schwaben am 14. Spieltag der vergangenen Saison, als sie Hertha BSC mit 2:1 niedergerungen hatten. Damals kämpfte sich der Traditionsklub von 1893 nach und nach wieder näher ans rettende Ufer nach einem völlig verpatzten Saisonstart.

Bilder zur Partie Mainz 05 gegen VfB Stuttgart

Hoeneß' sachliche Einordnung

Nun steht ein traumhafter Einstand zu Buche mit neun Punkten aus vier Partien - von dem sich aber niemand blenden lassen will, schon gar nicht Fabian Wohlgemuth: "Es wird auch wieder andere Spiele geben." Der Sportdirektor mahnt zur Demut. "Auch wenn ich weiß, dass man das jetzt gebetsmühlenartig von uns hört."

Hoeneß schlägt in die gleiche Kerbe und rät, "gehörig auf dem Boden zu bleiben. Das war ein sehr enges Spiel, das wir am Ende auf unsere Seite gezogen haben. Jedes Bundesligaspiel ist eine enorme Herausforderung. Ich habe keine Sorgen, dass das jemand anders sieht, aber ich werde es trotzdem predigen." Natürlich erkennt der 41-Jährige "eine Entwicklung", die Willensleistung von Mainz ist der Beleg. Er weiß aber auch: "Es wird auch wieder Rückschläge geben."

Benni Hofmann