DFB-Pokal

Neuer Rekord: FCN-Stürmer Uzun jüngster Pokal-Dreierpacker

"Total unnötig": Gegentor ärgert Fiel

Uzun knackt nächsten Rekord: FCN-Stürmer nun jüngster Pokal-Dreierpacker

Keine Mühe vor dem gegnerischen Tor: Gleich dreimal trug sich Can Uzun im Pokalspiel beim FC Oberneuland in die Torschützenliste ein.

Keine Mühe vor dem gegnerischen Tor: Gleich dreimal trug sich Can Uzun im Pokalspiel beim FC Oberneuland in die Torschützenliste ein. IMAGO/Zink

Es war eine Mannschaftsleistung. Beim fulminaten 9:1-Erfolg über den FC Oberneuland stach beim 1. FC Nürnberg keiner so wirklich heraus. Und dennoch tat sich zumindest auf dem Spielberichtsbogen ein junger Mann ganz besonders hervor: Can Uzun hatte drei Tore zum Sieg gegen den Bremenligisten beigesteuert - und sich somit zu einem neuen Rekord aufgeschwungen.

Denn noch nie hat ein Spieler seines Alters im DFB-Pokal drei Treffer erzielt. Die bisherige Bestmarke hielt Olaf Thon, der einst im Trikot des FC Schalke 04 einen Tag nach seinem 18. Geburtstag im Halbfinale des DFB-Pokals gegen Bayern München (6:6) einen Dreierpack schnürte. Dieser Rekord ist nun Geschichte. Can Uzun ist mit 17 Jahren und 274 Tagen neuer Rekordhalter dieses Kunststücks.

Uzun als eiskalter Vollstrecker: "Es war ein ganz anderes Niveau"

Zwar waren seine drei Tore gegen einen überforderten Fünftligisten allesamt Pflichtaufgaben - Uzun vollstreckte in zwei Fällen vor leerem Gehäuse - und trotzdem deutet vieles darauf hin, dass der Angreifer eines der größten Talente ist, das der Club seit langer Zeit in seinen eigenen Reihen hatte.

Er selbst versucht bodenständig zu bleiben, auch nach seinem Dreierpack. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Ich freue mich über meine Tore. Aber es war natürlich ein ganz anderes Niveau als in der Liga", wusste der Deutsch-Türke die Begegnung einzuordnen. Dennoch habe es sich "gut angefühlt", zumal der Ligatstart mit einem Punkt binnen zwei Spielen ja eher holprig verlaufen war.

Ich versuche mein Bestes zu geben. Momentan läuft es sehr gut.

Can Uzun

Lediglich beim 2:2 gegen Hannover hatte der FCN mit einer tollen Moral noch ein Remis gerettet. Doppeltorschütze an diesem Nachmittag war ebenfalls Can Uzun gewesen, der zugleich den Rekord als jüngster FCN-Torschütze im Profifußball für sich beansprucht hatte.

Aktuell läuft vieles nach Plan, wie auch der gebürtige Regensburger nach dem Pokalspiel befand. "Ich versuche mein Bestes zu geben. Momentan läuft es sehr gut. Aber dafür muss ich mich auch bei meinem Team und den Trainern bedanken."

Fiel: "Ich wollte von Sekunde eins an sehen, wer der Zweitligist ist"

Tatsächlich profitiert Uzun sehr davon, dass Cristian Fiel so große Stücke auf seinen Angreifer hält. Nach dem Pokalauftakt war der 43-jährige Coach aber nicht nur mit seinem jüngsten Schützling zufrieden. "Wenn man gegen einen unterklassigen Gegner antritt, ist es wichtig, weiterzukommen. Ich wollte von Sekunde eins an sehen, wer der Zweitligist ist. Das ist uns vor allem in Durchgang eins gelungen", bilanzierte Fiel, der sich freute, dass seine Mannschaft sich spielfreudig zeigte.

Doch makellos war der Auftritt der Mittelfranken dann doch nicht ganz. In der 89. Spielminute setzte es noch einen vermeidbaren Gegentreffer. "Das ärgert mich, das war total unnötig", ordnete Fiel das Tor ein, das die Gastgeber ihrerseits als feierlichen Ehrentreffer bejubelten. Für Nürnberg bedeutet das: Auch im dritten Pflichtspiel der Saison steht hinten keine Null.

Am kommenden Spieltag muss der FCN in der 2. Liga am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bei Aufsteiger VfL Osnabrück ran und hofft, dann seine ersten drei Punkte in der neuen Spielzeit einzutüten. Auch für die Fans, wie Fiel betont. "Es gilt, Woche für Woche für diese Menschen abzuliefern", die - genau wie jetzt beim Auswärtsspiel in Bremen - "wirklich weite Wege" auf sich genommen haben. Nach Osnabrück ist die Entfernung für die Fans ähnlich, ein positives Resultat wäre den Anhängern sicher auch recht.

ehl

Bilder zur Partie FC Oberneuland gegen 1. FC Nürnberg