Bundesliga

Uth: "Ich habe schon dunklere Zeiten am Geißbockheim erlebt"

Kölns Angreifer über seine Rückkehr, Baumgart und Erwartungen

Uth: "Ich habe schon dunklere Zeiten am Geißbockheim erlebt"

Mark Uth und Steffen Baumgart

Mark Uth und Steffen Baumgart IMAGO/Nordphoto

Mark Uth ist wieder ein gefragter Mann. Mehr als ein Jahr lang war er der Routinier beim 1. FC Köln quasi außen vor, hatte sich am Schambein operieren lassen müssen und spielte sportlich keine Rolle. Am Mittwoch trat er endlich mal wieder vor die Journalisten am Geißbockheim, nachdem Trainer Steffen Baumgart etwas mehr als anderthalb Stunden lang hatte trainieren lassen.

Gut gelaunt, aber keinesfalls überschwänglich sprach Uth über ...

... seine Rückkehr in den Spielbetrieb: "Ich habe so gut wie keine Schmerzen mehr. Die Adduktoren haben etwas reagiert, weil der Platz recht tief war und man oft wegrutscht. Es war eine lange, anstrengende Leidenszeit. Umso schöner ist es jetzt, wieder schmerzfrei spielen zu können."

Bundesliga, 11. Spieltag

... seinen Startelfeinsatz gegen den FC Augsburg (1:1): "Die erste Hälfte war etwas schwierig. Viele hohe und lange Bälle, da habe ich mich auf der Zehn etwas verloren gefühlt. In der zweiten Hälfte war es dann viel besser, da war ich im Spiel und habe die Jungs wieder besser eingesetzt. Das wird mit der Spielpraxis immer besser."

... Lösungen im Kampf gegen den Abstieg: "Das Spiel gegen Augsburg war gut. Wir hatten die Spielfreude, Intensität und Torchancen. Nur so geht's. So hat es in den letzten beiden Jahren unter Steffen Baumgart geklappt und so wird es auch wieder klappen. Wir müssen hinten noch etwas besser stehen, aber das wichtigste ist, dass wir die Chancen haben. Jetzt müssen wir sie nur noch machen."

Man kann von mir nicht erwarten, dass ich in den nächsten Wochen zehn Tore schieße.

Kölns Stürmer Mark Uth

... das Duell mit dem VfL Bochum am Samstagabend: "Unterbewusst ist bestimmt Druck auf dem Kessel. Aber das müssen wir ein wenig relativieren. Wir müssen gewinnen, klar. Aber wir sind auch erst am elften Spieltag."

... sein Zusammenspiel mit Luca Waldschmidt: "Ich harmoniere ganz gut mit ihm. Er ist ein toller Spieler, hat noch etwas Pech mit dem Abschluss. Aber das kommt alles von alleine."

... die Erwartungshaltung an ihn persönlich: "Ich mache mir da nicht zu viel Druck. Das bringt nichts, da verkrampft man nur. Ich bin froh, wieder auf dem Platz zu sein und versuche, vorneweg zu gehen. Aber die Stimmung ist gut, wir haben Spaß und am Wochenende gut gespielt. Ich mache mir da keine Sorgen. Ich war aber ja ein Jahr lang raus. Da kann man von mir nicht erwarten, dass ich in den nächsten Wochen zehn Tore schieße. Ich versuche es natürlich, muss aber schauen, wie es körperlich und vom Selbstvertrauen her läuft."

... die Stimmung im Verein: "Ich habe schon dunklere Zeiten am Geißbockheim erlebt. Als ich aus der Jugend hochkam, mit Stale Solbakken (FC-Trainer von 2011 bis 2012, am Ende stieg Köln ab, Anm. d. Red.) als Trainer damals, ist die Stimmung schnell gekippt. Die Fans unterstützen uns, weil wir 90 Minuten alles auf dem Platz lassen. Nur so geht's - gemeinsam."

... Trainer Steffen Baumgart: "Wenn wir nur kurz im Training nachlassen, bringt er sofort wieder Feuer rein. Das ist ganz wichtig. Noch wichtiger ist, dass er von seinem Weg nicht abrückt. Andere Trainer würden in seiner Situation vielleicht lange Bälle schlagen lassen und sonst irgendetwas verändern. Das hilft nicht unbedingt. Er bleibt bei dem, was seinen Fußball und uns stark gemacht hat. Das ist wichtig, das gehen wir mit. Wir wollen diesen Fußball spielen, weil er Spaß macht. So hat es geklappt, so wird es auch in Zukunft wieder laufen."

Jim Decker