Bundesliga

Unterbrechung zur Unzeit? Streich: "Hilft natürlich nicht"

Freiburgs Trainer hadert mit dem Zeitpunkt des Fan-Protests

Unterbrechung zur Unzeit? Streich: "Das hilft der Mannschaft natürlich nicht"

Ärgerte sich über den Zeitpunkt des Protests: Christian Streich.

Ärgerte sich über den Zeitpunkt des Protests: Christian Streich. IMAGO/Jan Huebner

"Wir waren dreimal in Rückstand und am Ende müssen wir das Spiel noch gewinnen", sagte Christian Streich nach dem 3:3 gegen Eintracht Frankfurt bei DAZN, als er nach den positiven Aspekten der Partie gefragt wurde. Der Freiburger Trainer hatte ein ereignisreiches Spiel erlebt, in dem Frankfurt aus wenigen Chancen drei Tore erzielte und seine Mannschaft drei Rückstände ausglich. In der Nachspielzeit hatte Michael Gregoritsch gar noch das 4:3 auf dem Fuß, scheiterte aber am kurz vor der Linie rettenden Frankfurter Tuta.

"Die Mannschaft hat alles gegeben, auch die Einwechselspieler waren richtig gut", lobte Streich, der mit Gregoritsch unter anderem den entscheidenden Mann der Schlussphase einwechselte. Der Torschütze zum 3:3 ordnete das Duell der beiden Europapokalteilnehmer ein: "Beide Mannschaften kommen gerade nicht aus der besten Phase und wollten vor allem erst einmal gut verteidigen". Frankfurt ist seit vier Pflichtspielen sieglos, Freiburg seit fünf.

"Deshalb", so Gregoritsch weiter, "war es ein Spiel, in dem kaum Fehler gemacht wurden, und trotzdem war es intensiv. Da werden dann die kleinen Fehler sofort ausgenutzt - ich glaube, auch deshalb spielen Frankfurt und wir im Moment international. Weil beide Mannschaften in einzelnen Momenten einfach gut sind."

Grifo: "Wenn wir noch kaltschnäuziger sind, ist alles in Ordnung."

Effizienz in den entscheidenden Momenten bewiesen vor allem die Frankfurter - ein Makel, den auch Kapitän und Startelfrückkehrer Vincenzo Grifo ansprach: "Wir wollten die Mitte kompakt machen, stabil stehen und aus den Reihen guten Fußball nach vorne spielen. Das ist uns zum Teil gut gelungen. Wenn wir vor dem Tor noch kaltschnäuziger sind, dann ist alles in Ordnung."

Angesprochen auf die Fan-Proteste, die erneut zu mehreren Spielunterbrechungen führten, sagte Grifo: "Ich weiß schon, worum es geht. Aber natürlich ist es nicht schön, wenn das Spiel unterbrochen wird. Vielleicht hast du gerade eine gute Phase."

Streich ärgert sich und richtet den Blick auf Lens

Eine solche gute Phase hatte der SCF nach Ansicht von Trainer Streich in der zweiten Hälfte, als die eigenen Fans erneut Bonbons auf Feld warfen und sogar ferngesteuerte Flugzeuge auf die Reise schickten. Für Streich ein unglücklicher Zeitpunkt: "Es ist natürlich nicht so hilfreich für unsere Jungs, wenn wir im Sechzehner den Ball annehmen und eine Riesentorchance haben und das Spiel unterbrochen werden muss." Generell zu den Protesten der Fans gegen den geplanten Investoren-Einstieg bei der DFL wollte sich Streich nicht äußern.

Vielmehr richtete der Trainer, der möglicherweise um den angeschlagen ausgewechselten Yannick Keitel bangen muss (Lendenwirbelbereich - "müssen wir abwarten"), den Blick auf die Zukunft: "Wir müssen morgen Früh arbeiten und uns auf Lens vorbereiten", so Streich. Am Donnerstag (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker) empfängt Freiburg den RC Lens zum Rückspiel in der Europa-League-Zwischenrunde. Nach dem 0:0 im Hinspiel ist weiterhin alles offen im Hinblick auf den Einzug ins Achtelfinale.

jas