Bundesliga

Beckenbauers kicker-Notenschnitt & Bestmarken

Des Kaisers Rekorde: Rekorde für die Ewigkeit?

Unfassbar gut: Beckenbauers Bestmarken

Er hatte eine Karriere, die ihresgleichen sucht: Franz Beckenbauer.

Er hatte eine Karriere, die ihresgleichen sucht: Franz Beckenbauer. imago images (3)

Franz Beckenbauer hatte eine Karriere, die ihresgleichen sucht - sowohl als Spieler als auch als Trainer stand er ganz oben. In manchen Punkten ist er bis heute unerreicht, hat womöglich Bestmarken für die Ewigkeit aufgestellt. Allein 137-mal erhielt der Kaiser vom kicker die Note 1 - bis heute ist das unübertroffen; es sei aber erwähnt, dass es zu Beckenbauers Zeiten beim kicker keine Halbnoten wie beispielsweise die 1,5 gab, so war es bei sehr guten Leistungen auch leichter, gleich die Bestnote zu erhalten. 

Trotzdem: Beckenbauers Notenschnitt über seine gesamte Bundesliga-Karriere hinweg ist beeindruckend. In 424 Spielen, von denen 421 benotet wurden, erzielte er 44 Tore und kam auf einen kicker-Notenschnitt von 1,83. Während seiner Zeit beim FC Bayern, und das waren zwölf Jahre, war er nie schlechter als 2,0. Nie bekam Beckenbauer die Note 5 oder die Note 6 und nur dreimal gab es die Note 4 (!). 60-mal wurden seine Leistungen auf dem Platz mit einer 3 bewertet, während es 221-mal die 2 und eben 137-mal die 1 gab. 

Die Elf des Tages ist des Kaisers Domizil

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Weitaus vergleichbarer ist indes die Wahl in die Elf des Tages, die es seit dem 11. November 1964 gibt. Da hat sich bis heute nicht geändert, dass die elf besten Spieler eines Spieltags nominiert werden - und auch da wusste Beckenbauer zu beeindrucken. Insgesamt lief er in 424 Bundesliga-Spielen auf, 142-mal schaffte er es in die Elf des Tages. Damit führt er die Bestenliste mit klarem Abstand vor Berti Vogts (113) und Robert Lewandowski (87) an.

Spieler des Tages wurde der Kaiser jedoch nur achtmal, was ihm lediglich Rang 17 im ewigen Ranking einbringt - ganz vorne stehen Lewandowski (24), Franck Ribery (16) und Marco Reus (13). Beckenbauers Abschneiden lässt sich aber auch darauf zurückzuführen, dass der kicker diese Auszeichnung erst seit der Saison 1971/72 vergibt - und zu diesem Zeitpunkt befand sich Beckenbauer bereits in seiner achten Bundesliga-Saison.

Uneinholbar vorne liegt Beckenbauer in der Rangliste des deutschen Fußballs, wo er sagenhafte 27-mal in die Kategorie "Weltklasse" berufen wurde. Zum Vergleich: Uwe Seeler auf Platz zwei wurde diese Ehre 14-mal zuteil, Manuel Neuer ist mit 12 Nominierungen Dritter. Neben dem Prädikat "Weltklasse" wurde Beckenbauer im Laufe der Jahre auch siebenmal in die "Internationale Klasse", dreimal in den "weiteren Kreis" und einmal ins "Blickfeld" berufen.

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Beckenbauers Ausnahmestatus rührt in erster Linie aus seiner Spielerzeit. In puncto Ballfertigkeit und Spielintelligenz hatte Deutschland wohl nie einen Besseren als den Begründer der Libero-Position in ihrer besonders offensiven Auslegung. Mit den Bayern gewann er alles, was man gewinnen konnte: Viermal Deutscher Meister (1969, 1972, 1973, 1974), viermal Pokalsieger (1966, 1967, 1969, 1971), Europapokalsieger der Pokal-Sieger 1967, dreimal Europapokalsieger der Landesmeister (1974, 1975, 1976) und Weltpokalsieger 1976.

Doch auch mit Cosmos New York wurde er dreimal Meister (1977, 1978, 1980) und ebenso mit dem Hamburger SV bei seinem Karriereende (1982). Mit der Nationalelf (103 Länderspiele, 14 Tore) wurde der Rechtsfuß bekanntlich 1972 Europameister und 1974 Weltmeister im eigenen Land. Bis 1993 war er deutscher Rekord-Nationalspieler, ehe ihn Lothar Matthäus ablöste. Den Ballon d'Or gewann er zweimal (1972, 1976).

Seine Verdienste um den deutschen Sport überstrahlen viel, zumal er auch als Teamchef - einen Trainerschein hatte Beckenbauer nie - große Erfolge feierte. Der größte war der WM-Titel 1990, doch auch auf Klubebene gab es welche: 1991 feierte er mit Olympique Marseille die Meisterschaft in Frankreich, die wurde jedoch rechnerisch erst perfekt gemacht, als Beckenbauer bereits technischer Direktor des Klubs war. Mit den Bayern gewann er 1994 die Meisterschaft und 1996 den UEFA-Pokal gegen Girondins Bordeaux (2:0, 3:1).

drm

Weltmeister, Kaiser, Lichtgestalt: Franz Beckenbauer