Champions League

Ulreich: "Letzte Saison wären wir ohne Verstand nach vorne gerannt"

Bayerns Matchwinner nach dem 2:1 in Kopenhagen

Ulreich: "Letzte Saison wären wir ohne Verstand nach vorne gerannt"

Bis zur letzten Sekunde des Kopenhagen-Spiels hellwach: Sven Ulreich.

Bis zur letzten Sekunde des Kopenhagen-Spiels hellwach: Sven Ulreich. IMAGO/Bildbyran

Für Sven Ulreich ist es seit Juli keine Besonderheit mehr, nach Spielen des FC Bayern noch kurz in der Mixed Zone stehen zu bleiben und mit den wartenden Journalisten zu sprechen. Yann Sommer ist weg, er vorübergehend wieder die Nummer eins. Und natürlich nahm sich der 35-Jährige auch am Dienstagabend rund vier Minuten, um über den nächsten Münchner Meilenstein in der Champions League zu sprechen.

Dass erstmals seit zehn Jahren (Real Madrid) wieder ein Gegner in der Königsklasse in Kopenhagen gewinnen konnte, war nicht zuletzt ein großer Verdienst Ulreichs, der in der fünften Minute der Nachspielzeit mit einem starken Reflex ein Eigentor des eingewechselten Eric Maxim Choupo-Moting verhindert hatte. "Ich habe mir meine Fingernägel heute nicht geschnitten", erklärte Bayerns etatmäßige Nummer zwei seine Parade schmunzelnd. "Das war natürlich ein toller Ball für mich am Ende, dass das geklappt hat. Dafür trainiert man."

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In einer drückenden Kulisse in Dänemarks Hauptstadt hatte sich der deutsche Rekordmeister lange schwergetan, ins letzte Drittel vorzudringen. Zu statisch, ideenlos, teilweise schlampig kam der Vortrag der Truppe von Thomas Tuchel daher. "Wir haben es gut gemacht, gut um die Box rumgespielt", fand Ulreich, sah allerdings auch einen entscheidenden Einwand: "Wir sind nicht zwingend in die Box reingekommen. Das war das Problem, dass wir da dann auch keine Torchancen kreiert haben."

Zwei laufende Champions-League-Rekorde ausgebaut

Der Führungstreffer der Gastgeber ("Das Tor fällt ein bisschen aus dem Nichts, da haben wir einfach Pech") warf die Bayern immerhin nicht aus dem Konzept, was bei aller berechtigter Kritik am spielerisch mauen Vortrag ein großes Plus in dieser Saison ist. In der vergangenen Spielzeit, gab Ulreich zu, "hätten wir so ein Spiel komplett aus der Hand gegeben, auch das 0:2 bekommen und wären so ein bisschen ohne Verstand nach vorne gerannt".

Dieses Mal half ein kühler Kopf und zweimal individuelle Klasse, um das 15. Gruppenspiel in Folge zu gewinnen und zum 36. Mal hintereinander ungeschlagen zu bleiben. Beides laufende Champions-League-Rekorde.

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