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Überzeugende Testspiele: Meistert Lok Leipzig den Umbruch?

Die Null steht gegen drei Drittligisten

Überzeugende Testspiele: Meistert Lok Leipzig den Umbruch?

Almedin Civa (rechts) sah gegen den Drittligisten Hallescher FC ein Remis.

Almedin Civa (rechts) sah gegen den Drittligisten Hallescher FC ein Remis. IMAGO/Picture Point

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Der Sommer nach dem Landespokalsieg war turbulent für den 1. FC Lok Leipzig. Cheftrainer und Sportdirektor Almedin Civa musste einen Umbruch bewerkstelligen, der in diesem Umfang nicht gewollt war. Zehn Spieler haben die Blau-Gelben verlassen - davon einige, die man gerne behalten hätte.

Ex-Kapitän Sascha Pfeffer (36) hatte ein Angebot für ein weiteres Jahr. Allerdings konnte sich der Routinier nicht mit den etwas reduzierten Beträgen und der neuen Rolle als Edeljoker anfreunden und lässt nun seine Karriere bei Achtligist Blau-Weiß Brehna ausklingen. Gerne verlängert hätte man auch mit dem Quartett aus Leon Heynke (23, zum 1. FC Magdeburg II), Eric Voufack (21, zu Rot-Weiss Essen), Osman Atilgan (23, wahrscheinlich in die Türkei) und Theo Ogbidi (22).

Unverständlich erscheint dabei der Weg von Ogbidi: Dessen Angebot für einen Zweijahresvertrag hielt Lok auch dann aufrecht, als bekannt wurde, dass der schnelle Flügelflitzer sich im Pokalfinale einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Ogbidi wollte jedoch nur für ein Jahr verlängern - der Spieler ist nun arbeitslos und kann frühestens im Winter darauf hoffen, woanders einen Vertrag zu ergattern.

Adigo soll Ogbidi ersetzen

Wie sieht nun der erneuerte Kader der Blau-Gelben aus? Im Tor kam Paul Krause (19, Hertha U 19) als neue Nummer drei. Neu im Abwehrzentrum sind die Innenverteidiger Maximilian Schütt (21, Eintracht Norderstedt) und Jesse Sierck (25, TuS Bövinghausen). Als Linksverteidiger geplant ist Lukas Wilton (28), der zusammen mit Rechtsverteidiger Jannis Held (23) von Alemannia Aachen zur Lok stieß. Große Stücke hält Civa auf den jungen Ryan Adigo (22, Phönix Lübeck) - der Nationalspieler des Benin wurde beim HSV und Borussia Mönchengladbach ausgebildet, spielte in Würzburg schon 3. Liga und soll mit seiner Geschwindigkeit und seinen Dribblings Ogbidi auf dem rechten Flügel vergessen machen.

Verpflichtet wurden zudem wieder einige junge, entwicklungsfähige Talente: Mert Arslan (20, 1. FC Heidenheim) ist ein technisch beschlagener Offensiv-Wirbelwind, Joe Löwe (18, Dynamo Dresden U 19) ein zentraler Mittelfeldspieler mit viel Übersicht und Nico Rieger (19, Hansa Rostock II) kann auf der rechten Seite alle Positionen übernehmen. Zuletzt konnte Lok noch einen Stürmer mit Erfahrung verpflichten: Will Siakam (27, SG Barockstadt Fulda) kommt mit der Empfehlung von 134 Regionalligaspielen (31 Tore). Damit sind die Personalplanungen wohl so gut wie abgeschlossen. Nur gegen offensivstarke Spieler auf der linken Seite würde man sich wohl nicht wehren.

In der Vorbereitung hat die neue Lok-Mannschaft überzeugt, insbesondere die Defensive wirkte in den Testspielen zumeist sehr stabil. So stand beispielsweise gegen drei Drittligisten hinten die Null: Einem 1:0-Sieg gegen Aue folgte ein 0:0 gegen den Halleschen FC, im finalen Test siegten die Leipziger zuletzt 1:0 gegen den MSV Duisburg.

Carsten Muschalle

Die Trainer in der Regionalliga Nordost