Bundesliga

FC Augsburg - Felix Uduokhai: Zwischen Missgeschick und Kindheitstraum

Der Augsburger hofft auf sein Debüt im DFB-Team

Uduokhai: Zwischen Missgeschick und Kindheitstraum

Könnte der vierte Nationalspieler des FC Augsburg werden: Felix Uduokhai.

Könnte der vierte Nationalspieler des FC Augsburg werden: Felix Uduokhai. imago images

Es war ein doppeltes Missgeschick, das dem 23-Jährigen in der 41. Minute unterlief. Erst wollte er per Kopf klären und traf Mitspieler Tobias Strobl. Beim Versuch, den Abpraller wegzuschlagen, übersah Uduokhai dann Gegenspieler Jhon Cordoba und trat diesem unabsichtlich, aber heftig gegen das linke Bein. "Ich hatte nur Augen für den Ball und habe Cordoba nicht gesehen", schilderte Uduokhai die Szene. "In der Situation muss ich den Ball besser mit dem Fuß klären. Die Aktion tut mir leid für die Mannschaft und ich hoffe, dass Jhon Cordoba nicht schwer verletzt ist." Diese Hoffnung erfüllte sich allerdings nicht: Der Berliner zog sich eine Bänderverletzung zu und fällt voraussichtlich bis Jahresende aus.

Die Partie gegen Hertha war für Uduokhai "frustrierend", nicht nur wegen seines Fouls. Auch bei seiner besten Aktion hatte er kein Glück. Nur eine Minute vor dem Patzer im eigenen Strafraum leitete Uduokhai mit einem Dribbling und viel Übersicht das vermeintliche Führungstor für Augsburg ein. Bedrängt von drei Berlinern passte er klug auf Michael Gregoritsch, der direkt zu André Hahn weiterleitete. Dumm nur, dass der Torschütze hauchdünn im Abseits stand. "Das ist total schade. Da hatte er eine sehr gute Balleroberung und den Mut, der uns in dem Spiel extrem gefehlt hat", haderte FCA-Trainer Heiko Herrlich mit der knappen Entscheidung gegen Augsburg. Quasi im Gegenzug kippte die Partie in die andere Richtung, wieder war Uduokhai der Auslöser.

Spielersteckbrief Uduokhai
Uduokhai

Uduokhai Felix

Labbadia ist nicht total überrascht

Trotz des ungewollten Fehltritts vom Samstag bescheinigt Herrlich dem Abwehrspieler "bislang eine überragende Saison". Uduokhai sei "hochprofessionell und immer hochkonzentriert", er werde "immer sicherer, auch sein Spiel im Ballbesitz wird immer besser. Er hat einen wesentlichen Anteil an unseren zehn Punkten". FCA-Manager Stefan Reuter spricht ebenfalls von einer "super Entwicklung". Und auch Hertha-Coach Bruno Labbadia, der Uduokhai einst in Wolfsburg trainierte, sagt: "Für mich ist es keine totale Überraschung, dass er Nationalspieler wird, weil er einfach ein Potenzial hat. Er hat über Augsburg genau den richtigen Weg gewählt."

Nummer vier nach Bissinger, Haller und Hahn

2019 wechselte Uduokhai zunächst per Leihe zum FCA, ein Jahr später wurde er für sieben Millionen Euro fest verpflichtet. Der Linksfüßer legte einen stabilen und überzeugenden Saisonstart hin, der Lohn ist die Nominierung von Joachim Löw. "Die Einladung macht mich stolz. Die Nationalmannschaft ist ein Kindheitstraum für mich", freut sich Uduokhai. Der gebürtige Sachse ist der Sohn eines nigerianischen Vaters und einer deutschen Mutter. "Ich hätte mir durchaus auch vorstellen können, für Nigeria zu spielen. Aber ich bin in Deutschland geboren, hier aufgewachsen und habe auch schon in den deutschen U-Nationalteams gespielt. Daher bin ich stolz, jetzt diese Chance in der A-Nationalmannschaft zu bekommen", betont Uduokhai. Nach sechs Einsätzen für die U 21 des DFB hofft er nun auf das Debüt unter Löw. Nach Ulrich Biesinger, Helmut Haller und André Hahn kann er der vierte deutsche Nationalspieler des FC Augsburg werden.

David Bernreuther

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