Von Bayerns Asienreise aus Tokio berichtet Georg Holzner
Schon während seines Sommerurlaubs weilte Serge Gnabry in Tokio, trainierte sogar beim kommenden Testspielgegner Kawasaki Frontale (Samstag, 12 Uhr, LIVE! bei kicker) mit. "Danke, dass sie das organisiert haben", sagt Bayerns Angreifer: "Ich wollte schon seit ein paar Jahren nach Japan, nach Tokio, kommen, die Kultur und die Fashion kennenlernen. Tokio hat mir mega gefallen, ich werde definitiv wiederkommen."
Auch am Donnerstag hatte er die Zeit genutzt, sich mehr von der von der Einwohneranzahl (rund 36 Millionen Menschen) größten Stadt der Welt anzuschauen. Mit Leon Goretzka und Joshua Kimmich marschierte er durch die Metropole, um etwas abzuschalten von den auch aufgrund der hohen Temperaturen von 38 Grad Celsius höchst anstrengenden Einheiten, ehe es am wieder auf den Rasen geht.
Dort, auf dem Platz, hat er sich in der abgelaufenen Saison nach ein paar schwierigen Monaten gerade am Ende wieder gut zurechtgefunden, trug mit wichtigen Toren im Endspurt entscheidend zur Meisterschaft bei. Zwischenzeitlich aber gab es Spekulationen über seine Zukunft, er galt beim FCB sogar als potenzieller Verkaufskandidat.
Über einen Abschied aber, der kicker berichtete exklusiv, hatte Gnabry nie nachgedacht. "Es gab viele Gerüchte", sagt er rückblickend, "wahrscheinlich hat es zu viele Gerüchte gegeben." Was auch nicht in seinem Sinne war. "Zu mir ist aber keiner gekommen", erzählt der 28-Jährige, er meint, keiner von der Münchner Führungsetage, um ihm einen Abschied nahezulegen. "Deshalb bin ich noch entspannt."
Und sein Standing unter Trainer Thomas Tuchel hat sich ohnehin verbessert. "Serge hat alles, was man braucht, um eine erfolgreiche Mannschaft zu bauen", schwärmt der Bayern-Coach: "Nicht nur von seiner Qualität, die er zweifellos hat. Auch als Mensch, als Charakter - Fleiß, bescheiden, Mannschaftsgeist, jeden Tag Lust auf Training, immer bereit, alles für die Mannschaft zu geben. Er hat alles, was man braucht, wenn man eine Mannschaft auf allerhöchstem Niveau basteln möchte. Da kann man als Trainer sehr froh, wenn Serge im Team ist."
Das klingt ganz anders, als Tuchel vor kurzem noch über Sadio Mané, Ryan Gravenberch, Leon Goretzka und Joshua Kimmich gesprochen hat.
