Bundesliga

TSG fahndet nach einem Innenverteidiger: Kommt Torunarigha?

Hoffenheim sucht weiter einen tauglichen Linksfüßer

TSG fahndet nach einem Innenverteidiger: Kommt Torunarigha?

Von Gent auf dem Weg nach Hoffenheim? Jordan Torunarigha.

Von Gent auf dem Weg nach Hoffenheim? Jordan Torunarigha. IMAGO/Photo News

Eigentlich klingt es wie ein Treppenwitz, doch tatsächlich ist die TSG Hoffenheim mal wieder auf der Suche nach einem tauglichen Innenverteidiger mit starkem linken Fuß. Gleich drei Kandidaten dieser Spezies hatten die Kraichgauer in den vergangenen zwei Jahren überwiegend für viel Geld verpflichtet: Stanley Nsoki für zwölf Millionen Euro im Sommer 2022 aus Brügge, ein halbes Jahr später in großer Abstiegsnot für kleines Geld aus Lissabon John Anthony Brooks und vergangenen Sommer schließlich für weitere 12 Millionen Euro Attila Szalai von Fenerbahce Istanbul. Vermittelt übrigens allesamt von der mit Mäzen Dietmar Hopp eng verbandelten Berateragentur Rogon. Wirklich gut beraten scheint die TSG mit diesen Verpflichtungen allerdings nicht zu sein. Denn dauerhaft überzeugen konnte keiner.

Lediglich Brooks half zumindest in der kritischen Saison 2022/23, vorübergehend die Abwehr der tief in den Abstiegssumpf eingetauchten Hoffenheimer zu stabilisieren. Für die perspektivische Entwicklung zurück zu einem attraktiven spielerischen Spielstil war aber dieser Haudegen der falsche Mann, das Engagement ist nun ausgelaufen.

Zweifel bei Nkosi und Szalai: Ist Torunarigha die Lösung?

Dagegen stehen Nsoki wie Szalai noch bis 2027 unter Vertrag und deshalb zumindest formal im aktuellen Aufgebot. Doch die Zweifel sind enorm, ob einer tatsächlich noch die Kurve kriegen könnte. Auf den durchaus talentierten Nsoki war bislang kaum Verlass, den 25-jährigen Franzosen bremsten entweder das eigene Phlegma oder körperliche Rückschläge. Da scheint die Basis für eine verantwortungsvolle Rolle in der sensiblen Innenverteidigung ebensowenig gegeben wie bei Szalai, der sein Bundesligaformat weder in Hoffenheim noch in der zweiten Saisonhälfte in Freiburg nachweisen konnte, wohin die TSG den 26-Jährigen bereits nach einem halben Jahr weiterverliehen hatte.

Also fahndet die TSG erneut auf dieser Position nach einer befriedigenden Lösung. Die hartnäckigen Gerüchte um ein verstärktes Interesse an Jordan Torunarigha scheinen deshalb keineswegs aus der Luft gegriffen. Der frühere Herthaner war im Januar 2022 von Berlin zu KAA Gent nach Belgien gewechselt und hat sich beim letztjährigen Tabellensiebten zu einer Stammkraft entwickelt. Im Gegensatz zu Nsoki oder Szalai kann der 26-Jährige reichlich Spielpraxis vorweisen. Neben 60 Ligaspielen brächte Torunarigha auch die Erfahrung aus 22 internationalen Spielen mit Gent in der Conference League (13) und Qualifikationsspielen (9) mit.

Womöglich genau der richtige Zeitpunkt für den einstigen deutschen Juniorennationalspieler für die Rückkehr in die Bundesliga zu der in der Europa League vertretenen TSG ein Jahr vor Vertragsende in Gent. Mit Kevin Akpoguma träfe er in Hoffenheim womöglich nicht nur auf Vereinsebene auf einen Abwehrkollegen mit ähnlichem Werdegang. Wie Akpoguma setzte auch Torunarigha seine Länderspielkarriere im Seniorenbereich für Nigeria fort. Bislang blieb es allerdings beim Debüt im vergangenen Oktober beim 3:2-Erfolg in Mosambik - damals ohne Akpoguma.

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Ach ja: Torunarigha wird übrigens nicht von Rogon betreut, sondern von der Agentur "11WINS", die auch Hoffenheims Nationalstürmer Maximilian Beier vertritt. Da könnte also noch einige Arbeit warten diesen Sommer ...

Michael Pfeifer