Der erste Satz war ein typisches Rasenspiel: Sowohl bei Zverev als auch bei Fritz kam der erste Aufschlag exzellent, die Ballwechsel wurden kurz gehalten und vom Aufschlagenden meist für sich entschieden. Gerade bei Fritz, der nach seiner "Wunderheilung" in Wimbledon bislang groß aufgespielt hatte, war nichts von körperlichen Beschwerden zu sehen.
Der Kalifornier bewegte sich gut und glänzte immer wieder mit seiner krachenden Vorhand. Weil sich auch Zverev keine Blöße gab, musste die Entscheidung im Tie-break fallen. In diesem hatte der Deutsche Pech mit einem Rahmenball zum 2:4. Fritz brachte anschließend seine zwei Aufschlagspiele souverän durch, düpierte dann seinen Kontrahenten mit einem feinen Stopp und tütete Satz eins damit ein.
Nach Satzverlust: Zverev steigert sich
Satz gewonnen, Match verloren: Taylor Fritz. imago images
Zverev, der auf Rasen eine makellose Bilanz gegen den gleichaltrigen US-Amerikaner hat (zwei Spiele, zwei Siege), war nun gefordert, wackelte zu Beginn des zweiten Satzes aber, brachte nach 0:30 sein Service letztlich aber durch - und kam nur etwas später zu drei Breakchancen, nur um direkt im Anschluss das Re-Break zu kassieren. Anschließend ging alles seinen gewohnten Lauf, bis Fritz gegen den Satzverlust aufschlagen musste - und der 23-Jährige zeigte Nerven: Erst sorgte er mit einem Doppelfehler für Breakball Zverev und schlug den Ball anschließend longline klar ins Aus - 1:1-Satzausgleich.
Im dritten Satz zeigte sich Zverev bärenstark beim ersten Aufschlag, brachte 85 Prozent ins Feld und hatte folglich keinerlei Probleme, sein Service durchzubringen. Fritz war von dieser Quote recht weit weg (68,2 Prozent), hielt aber dennoch dagegen - bis zum achten Spiel des Durchgangs, das Fritz mit einem Doppelfehler (!) abgab. Danach machte Zverev kurzen Prozess und holte sich Durchgang drei.
Zverev macht's in Vier
Satz vier war dann wieder enger, wenngleich Zverev weiterhin den besseren Eindruck machte. Die Nummer sechs der Welt schlug weiter souverän auf und schnupperte bei Service Fritz immer wieder am Break, doch dazu kam es nicht. Wie schon im ersten Satz ging es in den Tie-break - doch diesmal war Zverev der stabilere Spieler. Der 24-Jährige nutzte gleich seinen ersten Matchball zum 6:7 (3:7), 6:4, 6:3, 7:6 (7:4) und trifft nun im Achtelfinale auf Felix Auger-Aliassime, dessen Kontrahent Nick Kyrgios nach zwei Sätzen verletzungsbedingt aufgeben musste.