2. Bundesliga

Hertha BSC Transfers: Derry Scherhant will weiterhin weg

Herthas Stürmer hat Anfragen aus Deutschland, Belgien und der Schweiz

Trotz Fiels Werben: Scherhant will weiterhin weg

Im ersten Testspiel gleich dreimal erfolgreich: Derry Scherhant.

Im ersten Testspiel gleich dreimal erfolgreich: Derry Scherhant. IMAGO/Matthias Koch

Bevor der große Regen kam, hatte er den Gegner schon nass gemacht und dreimal getroffen: Derry Scherhant sorgte beim Debüt von Cristian Fiel auf Herthas Trainerbank am Sonntag frühzeitig für klare Verhältnisse. Mit seinem Dreierpack in den ersten 25 Minuten hatte der Stürmer im ersten Testspiel dieser Vorbereitung maßgeblichen Anteil am 7:0-Sieg beim Brandenburger Landesligisten FSV Bernau.

Von Fiel ("Die Art und Weise, wie die Tore gefallen sind, hat mir gefallen") gab es ein Lob, aber an der grundsätzlichen Unzufriedenheit Scherhants mit seiner Situation hat sich nichts geändert. Der Angreifer will Hertha BSC nach kicker-Informationen weiterhin verlassen, seinen Standpunkt will er den Verantwortlichen dieser Tage in einem Gespräch abermals deutlich machen.

Die Bewerber locken mit einem Platz im Zentrum

Im vergangenen Sommer hatte Championship-Klub Blackburn Rovers mehrere vergebliche Vorstöße unternommen, um Scherhant zu holen. Im Januar hatte ein deutscher Zweitligist eine siebenstellige Ablösesumme für den Stürmer geboten, der nicht den klassischen fußballerischen Bildungsweg in einem Nachwuchsleistungszentrum durchlief, sondern erst im Frühherbst 2020 ­- mit knapp 18 Jahren - den Weg zu Hertha BSC fand, nach Jahren der Grundausbildung bei Viktoria Berlin, Tennis Borussia und dem Berliner SC.

Aktuell gibt es für Scherhant dem Vernehmen nach Anfragen aus der 2. Bundesliga, der Schweiz und Belgien. Die Bewerber locken mit der Aussicht auf mehr Spielzeit - und mit dem von Scherhant favorisierten Platz im Sturmzentrum. Bei Hertha, wo Fiel zur neuen Saison ein 4-3-3 installieren will, ist er wie zuletzt offenbar weiterhin vorrangig für den Flügel vorgesehen.

In Bernau etwa startete Scherhant rechts und tauschte später mit Linksaußen Fabian Reese zeitweise die Seiten. Den Platz im Sturmzentrum besetzte vor der Pause Smail Prevljak und danach Neuzugang Luca Schuler. Stamm-Mittelstürmer ist Haris Tabakovic, der nach seinen Verpflichtungen für die bosnische Nationalmannschaft bei Hertha erst in dieser Woche ins Training einstieg.

Fiel würde Scherhant gerne behalten

Die vergangene Saison, die Absteiger Hertha BSC auf Platz neun abschloss, verbuchte Scherhant als verlorenes Jahr. Zwar kam er in der 2. Liga auf 28 Einsätze (zwei Tore, ein Assist), stand aber nur fünfmal in der Startelf und spielte nur einmal durch. Jetzt will sich der Stürmer, der seinen Vertrag bei Hertha vor einem Jahr bis 2027 verlängert hatte, ausleihen lassen - um im Sommer 2025 mit mehr Spielpraxis und Erfahrung zurückzukehren.

Als Scherhant gegen Ende der vergangenen Saison seinen Wechselwunsch bei Sportdirektor Benjamin Weber hinterlegt hatte, bat der den Angreifer um Geduld - und darum, das Gespräch mit dem neuen Trainer abzuwarten. Das hat mittlerweile stattgefunden, Fiel - der Scherhant einst nach Nürnberg holen wollte - möchte mit dem Stürmer weiterarbeiten. Am grundsätzlichen Wunsch Scherhants, es 2024/25 gern in einer anderen Umgebung zu versuchen, hat das nichts geändert.

Steffen Rohr

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