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Trotz EM-Enttäuschung: Spalletti bleibt Italien-Trainer

Verbandsboss spricht dem Coach sein Vertrauen aus

Trotz EM-Enttäuschung: Spalletti bleibt Italien-Trainer

Blick auf den Boden: Das Ausscheiden gegen die Schweiz war für Trainer Luciano Spalletti eine große Enttäuschung.

Blick auf den Boden: Das Ausscheiden gegen die Schweiz war für Trainer Luciano Spalletti eine große Enttäuschung. IMAGO/Steinsiek.ch

Gravina selbst werde nicht zurücktreten, "Rücktritte zu fordern, ist inakzeptabel", sagte der Fußball-Funktionär am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Iserlohn - und stärkte zusätzlich dem Cheftrainer den Rücken: "Spalletti hat unser Vertrauen. Wir brauchen Geduld", ergänzte der 70-Jährige, der nach dem 0:2 gegen die Schweiz wie auch der Cheftrainer in der Kritik steht.

Nach durchwachsenen Leistungen in der Gruppenphase (ein Sieg, ein Remis, eine Niederlage) waren die Italiener der Nati im Achtelfinale klar unterlegen und verloren am Ende hochverdient durch Tore von Remo Freuler und Ruben Vargas. Für die Squadra Azzurra ist es nach den verpassten Weltmeisterschaften 2018 und 2022 das schlechteste EM-Abschneiden seit 2004. "Wir müssen alles hinterfragen", stellt Gravina deshalb fest.

Es ist nicht möglich, ein solches Projekt nach wenigen Monaten aufzugeben.

Gabriele Gravina über den italienischen Umbruch

Mit Blick auf Spalletti, der das Amt erst im September übernommen hatte, fügte er jedoch an: "Wir wussten vom ersten Moment an, dass es sich um ein mehrjähriges Projekt handelt. Es ist nicht möglich, ein solches Projekt nach wenigen Monaten aufzugeben."

Spallettis Blick auf die Zukunft

Der Coach selbst äußerte nach dem chancenlosen Ausscheiden Selbstkritik, richtete den Fokus aber auch schon wieder auf die Zukunft: "Ich habe das Team in einem schwierigen Moment übernommen und ich habe versucht, mich dem anzupassen. Bis zu einem gewissen Punkt haben wir einen guten Job gemacht", so der sichtlich enttäuschte Spalletti. "Einige Sachen habe ich falsch gemacht. Ich habe versucht, die Mannschaft zu verjüngen. Falls ich bleibe, wird das in Zukunft noch stärker passieren."

Weitere "tiefgründige Überlegungen" will auch Verbandsboss Gravina anstellen, dem es langfristig darum gehe, italienischen Spielern mehr Einsatzchancen in der Serie A zu geben. "Wir werden in den kommenden Monaten keinen Spieler wie Mbappé oder Ronaldo haben, das ist unrealistisch", so der 70-Jährige.

Im Fokus soll bei der Weiterführung des Umbruchs die WM-Teilnahme 2026 stehen. Denn: "Es wäre ein immenses Desaster, die Qualifikation für die WM zum dritten Mal nacheinander zu verpassen."

tmo, DPA

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