Bundesliga

Trainer-Novum in der Bundesliga - Gladbach wie HSV und S04

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Trainer-Novum in der Bundesliga-Geschichte - Gladbach wie HSV und S04

Sie freuen sich auf die neue Bundesliga-Saison: Gerardo Seoane, Dino Toppmöller und Frank Schmidt (v.li.).

Sie freuen sich auf die neue Bundesliga-Saison: Gerardo Seoane, Dino Toppmöller und Frank Schmidt (v.li.). imago images (3)

Am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) startet mit Bayerns Gastspiel in Bremen eine neue Bundesliga-Saison. Und speziell bei den Trainern gibt es vor dem Auftakt einige Auffälligkeiten. Eine davon: Mit Frankfurt und Gladbach haben am 1. Spieltag nur zwei Mannschaften neue Verantwortliche an der Seitenlinie. In den letzten zehn Jahren waren es nur einmal weniger als vier - 2020/21, als nur Hoffenheim mit Sebastian Hoeneß als neuem Trainer in die Spielzeit startete. Ansonsten waren es zuletzt immer mehr als ein Drittel der Liga (2022/23 und 2019/20 je 7; 2021/22 sogar 8).

Ins Auge sticht dabei natürlich die jährliche Rotation in Mönchengladbach. Zum dritten Mal in Folge geht die Borussia mit einem Trainer in die neue Spielzeit, den sie in der Sommerpause verpflichtet haben: 2021/22 war es Adi Hütter, 2022/23 Daniel Farke und nun Gerardo Seoane. Noch nie zuvor passierte das bei den Fohlen drei Spielzeiten in Folge.

Auffällige Häufung: Überhaupt startete Gladbach bis 2020 insgesamt nur sechsmal mit einem neuen Trainer in die Saison. In diesem Jahrtausend gab es nur zwei andere Teams, die drei Jahre in Folge mit neuen, in der Sommerpause verpflichteten Übungsleitern in die Bundesliga starteten - der HSV 2008/09 (Martin Jol), 2009/10 (Bruno Labbadia) und 2010/11 (Armin Veh) sowie Schalke 04 mit André Breitenreiter (2015/16), Markus Weinzierl (2016/17) und Domenico Tedesco (2017/18).

Zuletzt waren die Schonfristen länger

In der Saison 2020/21, als es nur einen neuen Trainer gab, wurden dafür nach dem zweiten Spieltag bereits die ersten beiden Trainer entlassen - David Wagner bei Schalke und Achim Beierlorzer bei Mainz. In den letzten Saisons hatten die Coaches sonst meist eine längere Schonfrist: 2022/23 gab es nach dem fünften, 2021/22 sogar erst nach dem neunten Spieltag die jeweils erste Entlassung.

Eine besondere Konstellation ergibt sich in der Spielzeit 2023/24 auch, weil mit Heidenheims Frank Schmidt (15 Jahre, elf Monate), Freiburgs Christian Streich (zehn Jahre, sieben Monate) und Unions Urs Fischer (fünf Jahre, ein Monat) drei Fußballlehrer dabei sind, die bei Saisonstart mehr als fünf Jahre bei ihren Vereinen sind. Das gab es erst in vier anderen Spielzeiten in der Bundesligageschichte. 1986/87, 1996/97 und 2000/01 waren es ebenfalls jeweils drei. 2001/02 waren es mit Volker Finke (Freiburg), Werner Lorant (1860), "Ede" Geyer (Cottbus) und Jürgen Röber (Hertha BSC) sogar derer vier.

Dank Schmidt und Streich gibt es erstmals in der Geschichte zwei Bundesligisten, deren Trainer mehr als zehn Jahre im Amt ist. Überhaupt starteten neben Streich und Schmidt nur fünf andere Trainer mit solch einer langen Amtszeit in eine Bundesliga-Saison: Hennes Weisweiler (Gladbach), Otto Rehhagel (Bremen), Winfried Schäfer (Karlsruhe), Finke (Freiburg) und Thomas Schaaf (Bremen).

Weil Dino Toppmöller im Oktober 2021 bereits zwei Partien der Bayern leitete - 0:5 in Gladbach, 5:2 bei Union -, gibt es in dieser Saison nur einen Bundesliga-Debütanten am ersten Spieltag. Und das ist mit Schmidt ausgerechnet der, der Heidenheim bereits seit fast 16 Jahren betreut. 

Zuletzt gab es das 2012/13, dass am ersten Spieltag nur ein einziger Trainer seine erste Partie im Oberhaus begleitete: Damals gab Markus Weinzierl mit dem FC Augsburg sein Debüt. Die meisten Trainer gaben, abgesehen von der ersten Spielzeit 1963/64, in der Saison 2019/20 am ersten Spieltag ihr Bundesliga-Debüt: Mit Fischer, Steffen Baumgart, Oliver Glasner, Marco Rose, Wagner, Ante Covic, Alfred Schreuder und Beierlorzer standen gleich acht Coaches erstmals in der Bundesliga an der Seitenlinie.

Björn Rohwer, msc

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