Bayern

FCP-Coach Peuker nach fünf Tagen zurückgetreten

Vierter Trainer in drei Wochen

Trainer-Chaos in Pipinsried: Neu-Coach Peuker nach fünf Tagen zurückgetreten

Beim FC Pipinsried läuft es momentan alles andere als rund: Tabellenplatz 19 und Trainer Nummer vier lautet die denkwürdige Bilanz.

Beim FC Pipinsried läuft es momentan alles andere als rund: Tabellenplatz 19 und Trainer Nummer vier lautet die denkwürdige Bilanz. IMAGO/foto2press

Der FC Pipinsried versinkt immer weiter im Chaos. Nur fünf Tage nach der Installation von Frank Peuker auf dem Cheftrainerposten steht der Regionalligist erneut ohne Coach da. Wenige Stunden nach der jüngsten 0:2-Niederlage in Fürth und dem damit verbundenen Sturz auf Tabellenplatz 19 gab der neue Mann an der Seitenlinie seinen Rücktritt bekannt, so der FCP in einem Social-Media-Post.

Erst vor einer Woche hatte Spielertrainer Nikola Jelisic sein Amt niedergelegt, drei Wochen davor musste Miljan Prijovic seinen Hut nehmen. Dass mit Frank Peuker nun schon der dritte Trainer binnen kürzester Zeit den Verein verlässt, verdeutlicht die Krisenstimmung beim stark abstiegsbedrohten Regionalligisten unmissverständlich. Auch die Gründe für den Rücktritt lassen tief blicken. "Leider gibt es mannschaftsintern eine kleine Gruppe, die sich ihm gegenüber so derart desolat und charakterlich schwach verhalten hat, dass dieser Entschluss bereits gestern feststand", erklärt der Verein. 

Die Gründe, vor allem interner Natur, nannte Peuker bei seiner ersten und vorerst letzten Spieltagspressekonferenz direkt selbst: "Nach den Trainingseindrücken habe ich am Freitag mit der Mannschaft gesprochen. Mit der Gruppenbildung, dem Egoismus und der Respektlosigkeit gegenüber meiner Person bin ich nicht mehr bereit, den Weg zu gehen", sagte der Coach. Seine öffentliche Kritik am Umgang einiger Profis mit seiner Person kam offenbar nicht von ungefähr, einige hatten ihn unter anderem weder begrüßt noch die Hand gegeben.

In Sachen Nachhaltigkeit hat sich der FC Pipinsried in den vergangenen Jahren ohnehin nicht mit Ruhm bekleckert. Seit 2020 hatte Pipinsried sieben Cheftrainer, da liegt Kritik an Sarisakal nicht fern. Ihn zum Sündenbock zu machen, hält Präsident Roland Küspert jedoch für falsch. Auch Sarisakal selbst lehnt einen Rücktritt ab. Noch vor Peuker hatten am Freitag auch Co-Spielertrainer Pablo Pigl, der sich unter anderem als Torschützenkönig in der Bayernliga Süd im Verein hervorgetan hatte, und Torwarttrainer György Szekely den Verein verlassen.

Dass Peuker nach den Vorkommnissen in der vergangenen Woche, keine Lust mehr auf den FCP hatte, kann auch Sportlicher Leiter Tarik Sarisakal nachvollziehen und übt starke Kritik an der Mannschaft. "Ich kann Frank zu einhundert Prozent verstehen. Was da einige Spieler abgezogen haben, lässt jeglichen Anstand und Kinderstube vermissen, ist eine bodenlose Frechheit", sagte der Sportliche Leiter, fügte jedoch hinzu: "80 Prozent der Mannschaft haben einen einwandfreien Charakter." Den Rest möchte Sarisakal sich nicht so einfach aus der Verantwortung stehlen lassen: "Wenn jemand meint, er braucht nicht mehr für den FCP zu spielen, braucht er nicht zu glauben, dass er von uns die Freigabe erhält."

Ex-Profi und Aufstiegsheld übernehmen vorerst

Wie geht es nun weiter? Wie aus diversen Medienberichten hervorgeht, soll ab Montag das Trainerduo aus Aufstiegsheld Athedon Lushi und Ex-Profi Herbert Paul - das eigentlich Peuker assistieren sollte - die Geschicke beim FCP übernehmen. Zur aktuell offenen Trainerpersonalie hat sich der Verein aber noch nicht geäußert. Am kommenden Samstag ist der FCP beim TSV Aubstadt zu Gast.

Lukas Karakas, Bruno Haelke