Bundesliga

Jan Thielmann: "Intern machen wir uns schon Druck"

Kölns Stürmer genießt die "ganz andere Ausgangslage" als im Vorjahr

Thielmann: "Intern machen wir uns schon Druck"

IMAGO/MIS

Das Timing passt. In der entscheidenden Saisonphase läuft es einfach - für den FC und Jan Thielmann. Hat der 19-Jährige doch bei den zwei jüngsten Siegen gegen Bielefeld (3:1) und in Augsburg (4:1) je einmal getroffen und damit seine zweiten und dritten Saisontreffer erzielt. Zudem gelang ihm am Samstag nach einem Einwurf ("Wir trainieren das. Das ist eine von mehreren Varianten") per Kopfball sein dritter Assist.

... "dann sind die Probleme ganz schnell weg"

So befindet sich der U-21-Nationalspieler wie sein Klub im Höhenflug. "Es fühlt sich immer gut an, wenn man im Lauf ist, wenn man einen Flow hat. Dann sind die Probleme, die eigentlich da sind, ganz schnell mal weg", sagt der Rechtsfuß, der weiß, wovon er spricht.

Der Kontrast zum Vorjahr ist gewaltig. Jetzt ist die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb sehr wahrscheinlich. Selbst ein Platz in der Champions League ist zwei Spieltage vor Schluss nicht unmöglich. Eine Situation, die das Fußballspielen für das Fast-Absteiger der Vorsaison einfach macht.

Vor einem Jahr sah die Kölner Welt ganz anders aus - nun hat der FC scheinbar die Ruhe weg

"Es ist einfach eine ganz andere Ausgangslage", erklärt der schnelle Angreifer, "wir können da ganz entspannt rangehen. Letztes Jahr hatten wir in jedem Spiel Druck. Den haben wir dieses Jahr nicht." Zumindest nicht von Fans und Medien. Denn: "Intern machen wir uns schon ein bisschen Druck, sonst sind wir zu gelassen", so Thielmann.

Dieser ist aber ein rein positiver. Leistungsfördernd, nicht hemmend. Der FC erlebt derzeit die Leichtigkeit des Seins als Überraschungsteam. "Wir waren zu keinem Zeitpunkt der Saison angespannt, waren immer positiver Dinge, sind jedes Spiel gleich angegangen und haben dadurch den Erfolg eingefahren", benennt Thielmann das Erfolgsrezept, das nun natürlich nicht mehr abgeändert werden soll: "Wir sind positiv gestimmt für Samstag und hoffen natürlich, dass wir die nächsten Punkte einfahren."

Thielmann möchte die Gunst der Stunde, des Augenblicks nutzen. "Das Momentum ist derzeit auf unserer Seite", weiß er und erklärt mit Blick auf seine Mini-Torserie: "Ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit meinen Toren helfen kann und hoffe, dass am Samstag das nächste hinzukommt."

Nicht nur, um das zwischenzeitlich ausgerufene Saisonziel weiter zu übertreffen. "Wir haben vor der Rückrunde mal gesagt: 50 Punkte sind ein großes Ziel für uns. Die haben wir erreicht. Jetzt gilt es, nach vorne zu schauen. Jetzt sind wir mit 52 Punkten noch nicht zufrieden", betont Thielmann.

Jetzt sind wir mit 52 Punkten noch nicht zufrieden.

Jan Thielmann

Ab sofort soll es natürlich auch für den Europapokal reichen. Wie zuletzt 2017, als Thielmann noch kein FC-Profi war, sondern für Eintracht Trier kickte. "Ich war damals noch in meiner Heimat, bin ein Jahr später nach Köln gekommen", erinnert sich der extrem laufstarke und einsatzfreudige Angreifer, der sich spielerisch deutlich weiterentwickelt hat. "Damals als Köln-Fan war das schön anzusehen, jetzt als Spieler ist es nochmal schöner." Weitere emotionale Steigerungen sind nicht ausgeschlossen.

Stephan von Nocks

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