Motorsport

THG-Quote 2024: Warum es jetzt weniger Geld gibt

Verkauf von CO2-Zertifikaten fürs Elektroauto

THG-Quote: Warum es 2024 weniger Geld gibt

Elektroauto: Seit 2022 kann es eine Jahresprämie einfahren.

Elektroauto: Seit 2022 kann es eine Jahresprämie einfahren. ule

Den Umweltbonus für Elektroautos hat die Bundesregierung im Dezember 2023 bekanntlich jäh gestoppt. Zumindest mit einem kleinen Zubrot dürfen die Halter von vollelektrischen Fahrzeugen aber noch rechnen: Der sogenannten Treibhausminderungsquote (kurz: THG-Quote).

Dahinter steckt die Auflage für die Mineralölkonzerne, die CO2-Emissionen durch Benzin- und Dieselkraftstoffe bis 2030 schrittweise um 25 Prozent zu senken. Strafzahlungen können die Unternehmen vermeiden, indem sie Emissionsrechte von Dritten erwerben. Hier kommen die E-Mobilisten ins Spiel: Sie können ihre THG-Zertifikate an Vermittler verkaufen, die sie dann bündeln und an die Konzerne weitergeben.

Teils nur noch zweistellig

Bislang war das eine durchaus lukrative Angelegenheit, die jährlich in etwa 250 und 400 Euro einbrachte - steuerfrei. Doch 2024 fällt der Bonus in den Keller. In seiner Eigenschaft als Vermittler zahlt beispielsweise der ADAC nur noch 100 Euro (Mitglieder bekommen 120 Euro), und wenn der fränkische Energieversorger N-Ergie ab Anfang Februar wieder Anträge entgegennimmt, "wird die Prämie ab 85 Euro betragen", wie Unternehmenssprecherin Kerstin Fischer sagt.

Der Preissturz hat mehrere Gründe. So war für die Quotenberechnung 2022 der deutsche Strommix 2020 mit vergleichsweise wenig "schmutzigem" Kohlestrom relevant. Dessen Anteil stieg laut Statistischem Bundesamt (Destatis) in den beiden Folgejahren aber von 24,8 auf 33,3 Prozent, was wiederum das CO2-Einsparpotenzial von E-Autos schmälerte.

Ist China schuld?

Hinzu kommt, dass die Mineralölkonzerne inzwischen eine günstigere Alternative im Quotenhandel entdeckt haben: Biokraftstoff, der nicht aus Weizen oder Mais gewonnen wird (Teller-statt-Tank-Problematik), sondern aus Abfällen und 2023 reichlich auf den Markt floss. Allerdings steht dabei der Verdacht im Raum, dass große Mengen angeblich alter Speisefette aus China nach Europa gelangen, bei denen es sich in Wahrheit um frisches Palmöl handelt, das aus Nachhaltigkeitsgründen hochgradig umstritten ist.

Hybride ausgeschlossen

Die THG-Quote können Halter (auch Leasingnehmer) von Elektro-Pkw, -Lkw- und -Bussen sowie von Elektro-Motorrädern oder -Rollern beantragen. Die Zweiräder müssen aber ein normales Kennzeichen (also kein Versicherungskennzeichen) tragen und eine Leistung von mindestens 11 kW/15 PS aufweisen. Ausgeschlossen sind auch Hybride, Plug-in-Hybride und die mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellenfahrzeuge. Für den Antrag ist nur die Zulassungsbescheinigung Teil 1 (früher Fahrzeugschein) erforderlich.

ule