Champions League

Terzic: "Wollen den letzten Schritt auch noch nehmen"

Dortmunds Trainer vor dem Finale gegen Real

Terzic: "Wollen den letzten Schritt auch noch nehmen"

Sachlich bleiben: Edin Terzics Ansatz vor dem großen Finale gegen Real Madrid.

Sachlich bleiben: Edin Terzics Ansatz vor dem großen Finale gegen Real Madrid. IMAGO/Jan Huebner

Es sind die Wochen der Ausblicke und Rückschauen. Nach dem letzten Bundesliga-Spiel gegen Darmstadt 98 und der emotionalen Heim-Verabschiedung von Marco Reus gilt der komplette Fokus bei Borussia Dortmund dem Champions-League-Finale in etwas mehr als einer Wochen im Londoner Wembley gegen Real Madrid. Für Edin Terzic ist es das erste als Trainer, als Fan und Mitarbeiter allerdings war er 1997 und 2013 bereits nah dran.

Terzic erinnert sich

Das siegreiche Finale in München vor 27 Jahren habe er "beim Public Viewing in meiner Heimatstadt geschaut", berichtet der 41-Jährige in einem Interview auf der BVB-Website: "Es war ein besonderer Tag für alle Borussen." Am Tag danach sei er mit seinem Bruder am Flughafen gewesen, um die Mannschaft in Empfang zu nehmen. Und vor elf Jahren war er bereits als Jugendtrainer und im Scouting aktiv. "Die ganze Champions-League-Saison habe ich aus der Nähe verfolgt. Ich hatte auch die eine oder andere Aufgabe im Bereich der Gegnervorbereitung. Ich habe damals viele Videos von den Gegenspielern geschnitten, um unsere Spieler individuell vorzubereiten."

Wir versuchen, einen sehr sachlichen Ansatz zu finden.

Edin Terzic

Nun also der nächste Schritt als Cheftrainer in den Fußstapfen von Ottmar Hitzfeld und Jürgen Klopp. "Wir wollten so weit wie möglich kommen. Das haben wir schon geschafft, es kann nicht weiter gehen als bis zum Finale. Jetzt wollen wir den letzten Schritt aber auch noch nehmen", sagt er und gibt Einblick in die Vorbereitung auf London und Real Madrid: "Für uns geht es darum, neben all der Emotion, der Freunde und der Side-Show, die rundherum stattfindet, das Spiel im Blick zu behalten. Wir versuchen, einen sehr sachlichen Ansatz zu finden." Seit dem Einzug ins Finale stelle sich das Team "bei jeder Entscheidung die Frage: Wie hilft sie uns, am 1. Juni in absoluter Topform zu sein?"

Finale

Viel verändert werden soll aber dennoch nicht. "Wir versuchen alles, was uns in das Finale gebracht hat, so zu machen, wie wir es immer getan haben - die Abläufe im Training und im Spielbetrieb. Von der Organisation her ist es einen Tick anders, aber wir wollen von der Herangehensweise nichts verändern." Denn vor allem in der Champions League haben die sich bei der wilden Reise über Paris, Newcastle, Mailand, Eindhoven, Madrid und erneut Paris bewährt. "Wir wurden von Spiel zu Spiel besser und stärker. Die Abläufe wurden besser und irgendwann steht man in den K.o.-Spielen. Natürlich wird der Weg dann immer schwerer von Runde zu Runde, aber er wird auch immer kürzer", blickt Terzic zurück.

Respekt vor Real, aber: "In einem Spiel ist alles möglich"

Nun wartet die größtmögliche Herausforderung. "Real Madrid ist die Mannschaft, die 14-mal die Champions League gewinnen konnte. Vor nicht allzu langer Zeit ging es um 'La Decima'", also der zehnte Erfolg im Landesmeister-Wettbewerb, "und jetzt sind sie schon bei 14 Titeln", sagt Terzic: "Trotzdem wissen wir, dass wir uns diesen Weg ins Finale auch verdient haben. Dass jetzt eine starke Mannschaft wartet, die dieses Erlebnis schon häufiger hatte, respektieren wir. Wir wissen aber auch, dass in einem Spiel alles möglich ist. Und das ist unsere Chance. In einem Spiel sind wir in der Lage, jeden Gegner zu besiegen."

Patrick Kleinmann