Bundesliga

Borussia Dortmund: Edin Terzic prangert Mentalität an

BVB-Coach mit schwächstem Start seit Thomas Doll

Terzic prangert Mentalität an - Reus schreibt Meisterschaft ab

Nicht zufrieden mit dem Auftritt seines Teams: BVB-Coach Edin Terzic.

Nicht zufrieden mit dem Auftritt seines Teams: BVB-Coach Edin Terzic. imago images

"Qualität ist immer das Ergebnis von Talent plus Mentalität", resümierte Terzic bei "Sky" nach der 1:2-Niederlage im direkten Verfolgerduell. "Heute haben wir uns zu viel auf unser Talent verlassen." Und nicht genügend Mentalität auf den Platz gebracht?

Jedenfalls kritisierte Terzic den Auftritt seines Teams im ersten Durchgang ziemlich deutlich. "Mit der Körpersprache waren wir gar nicht einverstanden. Wir hatten sofort das Gefühl, dass die Köpfe nach unten gegangen sind", beschrieb er die Körpersprache des BVB nach dem Leverkusener Führungstreffer durch Moussa Diaby. In dieser Phase hatte Dortmund den Hausherren wenig entgegenzusetzen und Leverkusen gerade auf den Außenpositionen immer wieder Raum gelassen. "Wir haben akzeptiert, was da passiert ist", prangerte Terzic an. "Wir haben uns nicht dagegen gewehrt, wenn da mal etwas nicht funktioniert." Torschütze Julian Brandt bekräftigte: "Leverkusen konnte sich jeden Pass aussuchen und sich genau überlegen, wohin sie ihn spielen."

Terzics Punktausbeute: Wie zuletzt Doll

Für Terzic selbst war es im sechsten Spiel als BVB-Chefcoach die zweite Niederlage, hinzu kommt das enttäuschende Unentschieden gegen Mainz vergangene Woche. Damit weist der 38-Jährige den schwächsten Start eines Dortmunder Trainers seit Thomas Doll auf. Der kam 2007 nach sechs Spielen auf die gleiche Ausbeute.

Gerade die mangelnde Körpersprache habe er in der Halbzeit angesprochen, so Terzic - und tatsächlich: Nach kurzer Anlaufphase trat Dortmund im zweiten Durchgang wie verwandelt auf, erzielte folgerichtig den Ausgleich und war drauf und dran, die Partie komplett zu drehen. "Dann musst du versuchen, das Spiel zu killen", sagte Brandt, der die größte Möglichkeit eben darauf vergeben hatte.

Die Meisterschaft spielte weder vor noch nach dem Spiel eine relevante Rolle.

Marco Reus

Fast auf den Tag genau ein Jahr hatte der Offensivspieler in der Bundesliga nicht getroffen, seine Durststrecke dann ausgerechnet an alter Wirkungsstätte beendet - und nur wenige Momente danach die Großchance auf den zweiten Treffer liegen lassen, als er den Ball aus kurzer Distanz nicht am auf der Linie postierten Edmond Tapsoba vorbeibrachte. Und das auch gar nicht wollte, wie er selbst preisgab. "Ich habe gesehen, dass da noch einer steht und wollte eigentlich nochmal quer zu Marco Reus legen", erklärte Brandt die Szene. "Das habe ich aber nicht ganz geschafft."

Und so stand Dortmund am Ende ganz ohne Punkte da, weil Leverkusen eine Kontersituation zum entscheidenden Treffer abschloss - "die 15. in diesem Spiel", wie Kapitän Reus bedient feststellte. Sein nüchternes Fazit mit Blick auf die Tabelle, die morgen bereits zehn Punkte Rückstand auf den FC Bayern ausweisen könnte: "Die Meisterschaft spielte weder vor noch nach dem Spiel eine relevante Rolle."

mib

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen - Borussia Dortmund