2. Bundesliga

Terodde: "Diesen Bums schaffe ich nicht noch ein Jahr"

Schalkes Angreifer spricht über Karriereende

Terodde: "Diesen Bums schaffe ich nicht noch ein Jahr"

Emotionaler Moment vor den Schalker Fans: Simon Terodde.

Emotionaler Moment vor den Schalker Fans: Simon Terodde. IMAGO/Team 2

Vor dem finalen Heimspiel des FC Schalke 04 gegen Hansa Rostock (2:1) am Samstag wurde Simon Terodde offiziell vom Verein verabschiedet, nach dem 2:1 gegen Rostock ließen die Fans den besten Zweitliga-Torjäger der Geschichte (177 Tore in 311 Spielen) hochleben. "Ich hatte großen Respekt vor diesem Tag", sagte der 36-Jährige, "insbesondere mit Blick auf die Verabschiedung vor dem Anpfiff."

Für den erfahrenen Terodde war es ein "sehr emotionaler" Tag, "gerade auch wegen des Videos", das Schalke 04 dem Publikumsliebling auf dem großen Würfel unterhalb der Arena-Dachkonstruktion widmete. "Ich habe schon gemerkt, vor allem in der Kabine, dass mein Fokus aufgrund der ganzen Emotionalität ein bisschen verlorenging", sagte Terodde, der kurz vor seiner von Ovationen begleiteten Auswechslung (88.) eine gute Einschussmöglichkeit hatte, aber an Rostocks Keeper Markus Kolke scheiterte.

"Klar hätte ich das Tor gerne gemacht", sagte Terodde, um lachend anzufügen: "In einer Stunde interessiert mich das aber nicht mehr." Für ihn sei wichtig gewesen, "dass wir dieses Spiel gewinnen. Der Sieg war noch einmal wichtig, um der Verantwortung gerecht zu werden, auch den anderen Vereinen im Abstiegskampf gegenüber."

Der richtige Zeitpunkt

Zwei Tage vor dem Spiel hatte Terodde sein Karriereende nach dieser Saison verkündet. Der Entschluss, diesen emotionalen Cut zu vollziehen, sei "schon etwas länger" gereift. "Ich bin jetzt 36 Jahre alt, 90 Minuten bei 25 Grad wie jetzt gegen Rostock spüre ich schon deutlich mehr als früher. Es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu finden." Der Stürmer sei "stolz darauf, dass ich fit und vor allem gesund aufhören kann, ohne Knie- oder Sprunggelenksprobleme". Er spüre es aber deutlich: "Diesen ganzen Bums schaffe ich nicht noch ein Jahr."

Mir war nur noch wichtig, diesen verflixten Klassenerhalt zu schaffen.

Simon Terodde

Damit spielte der Kapitän auch auf die mentale Belastung an. "Wir hatten auch noch im Verlauf der Rückrunde viele Negativerlebnisse, gerade die Auswärtsspiele waren zum Teil miserabel. Der Druck im Abstiegskampf wurde für uns immer größer." Terodde ordnete dem Ligaverbleib alles unter. "Mir war nur noch wichtig, diesen verflixten Klassenerhalt zu schaffen."

Die Mannschaft von Trainer Karel Geraerts habe sich "mit zugegebenermaßen einfachem, aber erfolgreichem Fußball stabilisiert. Der Saisonendspurt verläuft mit nur einer Niederlage aus den letzten zehn Spielen mittlerweile versöhnlich."

Terodde bleibt dem Fußball verbunden

Der dreifache Familienvater, der die Sommerferien intensiv mit seinen schulpflichtigen Kindern verbringen will, werde "dem Fußball definitiv verbunden bleiben", kündigte er bereits an. Eine Zusammenarbeit mit Schalke 04 auf anderer Ebene ist nicht ausgeschlossen.

Toni Lieto

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