Bundesliga

Svensson kann in Mainz auf ein ruhiges Umfeld vertrauen

Schmidt: "Das hilft mehr, als gegen die Tür zu treten"

Svensson kann in Mainz auf ein ruhiges Umfeld vertrauen

Hat weiterhin die Rückendeckung der Bosse: Mainz-Trainer Bo Svensson.

Hat weiterhin die Rückendeckung der Bosse: Mainz-Trainer Bo Svensson. IMAGO/RHR-Foto

Nachdem die 0:3-Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen am Samstag besiegelt war, begaben sich die Spieler von Mainz vor die Fankurve. Die Mannschaft und 05-Anhänger spendeten sich gegenseitig Applaus. "Das Publikum hat ein sehr feines Verständnis für die Situation. Ich würde mich auch wundern, denn wir sind 2004 nach 100 Jahren ohne Bundesliga aufgestiegen und haben in den vergangenen 20 Jahren 18 in der Bundesliga verbracht, damit hat niemand gerechnet", betont Sportvorstand Christian Heidel. "Dass es nicht immer ein Zuckerschlecken ist, das weiß jeder in Mainz. Ich würde mir wünschen, dass gerade nach einer deftigen Niederlage, die uns allen wehtut, das Zusammenstehen noch größer geschrieben wird. Jetzt sind wir halt mal da unten drin, jetzt wehren wir uns. Das hat Mainz immer geschafft bis auf 2007 - und da war es sehr, sehr knapp", erinnert sich der langjährige Manager.

Nach schwächeren Spielen, allen voran das 0:4 in Bremen, macht die Mannschaft inzwischen vieles richtig, zum ersten Dreier der Saison reichte es bisher trotzdem nicht. Am Freitag in Gladbach steigt der nächste Versuch. "Ich habe keine Halbzeit von Leverkusen in dieser Saison gesehen, in der sich Bayer so schwergetan hat, Torchancen zu kreieren. Nach dem Seitenwechsel fehlte uns ein bisschen das Spielglück, dann stand es mit dem ersten Torschuss 0:2 und mit dem zweiten 0:3", analysierte Bo Svensson. Das 0:1 resultierte aus einem Eigentor von Sepp van den Berg. Niemand, so der Trainer, könne den Spielern einen Vorwurf machen.

Der Rückhalt für Svensson ist groß. Heidel und Sportdirektor Martin Schmidt lassen kaum eine Gelegenheit aus, um dem Trainer den Rücken zu stärken. "Ich empfinde Bo sehr positiv, mit viel Energie, die er aufs Team überträgt, auch wie er an der Linie klatscht und lobt", erklärt Schmidt. Seine Strategie: "Christian und ich sind Ansprechpartner. Man hilft manchmal mehr, indem man Ruhe ausstrahlt, indem man Vertrauen schenkt, als gegen die Tür zu treten."

Michael Ebert