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SV Gonsenheim kooperiert mit Eintracht Frankfurt

Eine neue Perspektive für Trainer und Talente

SV Gonsenheim kooperiert mit Eintracht Frankfurt

Einst Gonsenheim, heute Eintracht: U-17-Nationalspieler Anas Alaoui

Einst Gonsenheim, heute Eintracht: U-17-Nationalspieler Anas Alaoui IMAGO/AFLOSPORT

Nähe zur Frankfurter Eintracht verspürt man beim Mainzer Oberligisten SV Gonsenheim seit Längerem. "Es gibt einen regen Austausch von Spielern und Trainern", erklärt Sportvorstand Marvin Bylsma. So kam etwa SVG-Rechtsverteidiger Joshua Fröls (20) im Sommer 2021 aus der U 19 des Bundesligisten an den Wildpark. Während Angreifer Anas Alaoui (16) noch 2018/19 das Gonsenheimer Trikot trug, über die Zwischenstation SV Wehen-Wiesbaden zur Eintracht wechselte. Dort unterzeichnete der U-17-Nationalspieler im Herbst einen "langfristigen" Kontrakt. Alaoui ist gebürtiger Mainzer und "eines unserer Toptalente", schwärmt Eintrachts NLZ-Leiter Alexander Richter.

Derweil arbeitete Gonsenheims Oberliga-Coach Anouar Ddaou (42) von 2014 bis 2019 im NLZ des Bundesligisten. Was der SVG am Mittwochnachmittag bekannt gab, lag also durchaus nahe, meint der Erste Vorsitzende Frank Specht: Eine zum 1. Februar vertraglich fixierte Kooperation mit der Eintracht, die "letztlich professionell und verbindlich gestaltet", was faktisch schon angelegt war.

Im Kern geht es bei der zunächst bis Sommer 2024 geschlossenen Partnerschaft um "Talentförderung und Zusammenarbeit mit dem NLZ", so Bylsma. Konkret: "Es wird Schulungen für unsere Trainer geben, Hospitationen, generellen Wissenstransfer. Wir können die Kompetenz unserer Trainer auf eine neue Stufe heben." Genau wie die Perspektive der eigenen Talente: Über gemeinsames Sichtungstraining und Leistungsvergleiche könnten Wege ins NLZ geebnet werden.

Im Gegenzug bietet der SVG dem Erstligisten unter anderem Unterstützung beim Scouting in der Region. Eintrachts "erster Kooperationspartner in Rheinland-Pfalz" zu sein, betont Specht nicht ohne Stolz. Allerdings ohne Seitenhieb auf den Nachbarn Mainz 05. "Wir sind extrem stolz, Teil der Fußballstadt Mainz zu sein, die ihren Stellenwert den 05ern verdankt." Außerdem stellt Specht klar: "Wir haben mit der Eintracht bewusst keinen Exklusiv-Vertrag und wären auch für eine Kooperation mit Mainz 05 offen."

Thiemo Müller