Bundesliga

Christian Streich: "Nagelsmann ist einer der herausragenden Trainer"

SC-Coach lässt offen, ob Höfler eine Pause bekommt

Streich: "Nagelsmann ist einer der herausragenden Trainer"

Sie verstehen sich: RB-Coach Julian Nagelsmann (links) und Freiburgs Trainer Christian Streich.

Sie verstehen sich: RB-Coach Julian Nagelsmann (links) und Freiburgs Trainer Christian Streich. imago images

Das Spiel der Freiburger in Leipzig am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) ist das neunte Aufeinandertreffen des dienstältesten Trainers der Liga mit dem jüngsten Coach. Der 33-jährige Julian Nagelsmann hat dabei mit drei Siegen (mit Hoffenheim) knapp die Nase vorn, Streich gewann zwei Spiele, drei Mal endete das Duell unentschieden. "Er ist jetzt schon einer der herausragenden Trainer, weil er das Spiel gut versteht und viel davon umsetzen kann", sagt Streich über Nagelsmann.

"Herausragend" ist für Streich aber auch die Bilanz seiner Mannschaft in der vergangenen Saison gegen Leipzig, als der Sport-Club das Hinspiel im Schwarzwald-Stadion 2:1 gewann und im Rückspiel ein 1:1 holte - "das hat man nicht oft". Allerdings weiß Streich auch noch, dass RB beim Unentschieden im ersten Spiel nach der Corona-Pause deutlich mehr Torchancen hatte. "Aber das haben sie gegen viele Gegner." In beiden Partien haben die Freiburger mit Dreierkette gespielt, auf die sie in dieser Saison bisher nur bei der Niederlage in Dortmund gesetzt haben. "Dreierkette ist immer eine Option", sagte Streich, "aber wir haben auch mit der Viererkette gegen Leverkusen ein gutes Spiel gemacht - bis auf die Situationen, in denen wir uns selber gekillt haben."

Streich will schauen, ob Höfler "verunsichert ist"

An drei dieser Situationen, die zu den vier Gegentoren gegen Bayer geführt haben, war Nicolas Höfler entscheidend beteiligt. Er habe "gravierende technische Fehler" und dadurch "ein ganz schlechtes Spiel" gemacht. Jetzt will Streich im Gespräch mit dem 30-jährigen Mittelfeldstrategen herausfinden, "ob er verunsichert ist", um dann zu entscheiden, "ob wir ihn auf dem Platz lassen oder mal eine Pause geben". Alternativen würde es geben, da es außer den Langzeitverletzten Mark Flekken und Janik Haberer (beide Reha) keine weiteren Ausfälle beim Sport-Club gibt.

Insgesamt sei bei seinen Spielern in der Woche nach dem "enttäuschenden und extrem schmerzhaften" 2:4 gegen Leverkusen allerdings Aufbauarbeit nötig gewesen. Andererseits hätten die Defensivleistung, die Abstände und die Raumaufteilung vor allem in der ersten Halbzeit gestimmt, erklärte Streich. "Ich war sehr zufrieden, wie wir ins Spiel gekommen sind", sagte er in der Rückschau. Und das galt auch für seine personelle Rochade, Rechtsverteidiger Lukas Kübler für Nils Petersen aufzustellen, und dadurch Jonathan Schmid weiter nach vorne und Roland Sallai ins Zentrum zu schieben. "Alle drei haben es auf ihren Positionen gut gemacht", so Streich.

Leipzig hat viele Möglichkeiten, aber sie machen auch sehr viel daraus.

Christian Streich

Am Samstag bekomme es der SC allerdings mit einer "Topmannschaft" zu tun, mit "vielen jungen, schnellen und technisch guten Spielern, die heiß darauf sind, das zu zeigen", und mit "Körperlichkeit" in der Innenverteidigung. "Leipzig hat viele Möglichkeiten, aber sie machen auch sehr viel daraus", lobte der SC-Trainer. Unter anderen mit einem "herausragenden Scouting". Trotzdem hofft Streich darauf, dass sich seine Spieler von so vielen Superlativen nicht einschüchtern lassen, und er ist "sehr gespannt" auf das Spiel beim Champions-League-Teilnehmer.

Daniela Frahm