Bundesliga

Streich fordert letzten Kraftakt: "Die Jungs müssen hungrig bleiben"

SC-Coach trifft in Heidenheim auch auf "hochmotivierte" ehemalige Spieler

Streich fordert letzten Kraftakt: "Die Jungs müssen hungrig bleiben"

Fordert noch einmal das Maximum von seinen Profis: Freiburgs Coach Christian Streich.

Fordert noch einmal das Maximum von seinen Profis: Freiburgs Coach Christian Streich. IMAGO/Sportfoto Rudel

Freiburg und Heidenheim trafen erst zweimal aufeinander, in der Zweitligasaison 2015/16. Damals entschied der Sport-Club beide Duelle für sich, gewann daheim mit 2:0 und auf der Ostalb mit 2:1. An der Seitenlinie standen dabei die beiden Trainer, die weiterhin für diese Teams zuständig und die dienstältesten der Liga sind. Ihr Verhältnis ist von viel Sympathie füreinander und für den jeweils anderen Verein geprägt.

"Frank ist ein wahnsinnig netter Kerl und ein guter Trainer, aber morgen wird er nicht mehr unser Fan sein", reagierte SC-Trainer Christian Streich auf die fast schon schwärmerischen Aussagen des FCH-Coaches über den Sport-Club. "Da mögen wir uns immer noch, aber es wird gefightet, überall auf dem Platz." Schließlich könnten die heimstarken Heidenheimer ihr Punktekonto auf 20 erhöhen, "das wäre Wahnsinn für sie". Auf 24 Punkte und Platz sechs kommen die Freiburger, obwohl sie weiterhin durch Verletzungen eine zu dünne Personaldecke haben.

"... sonst fressen sie dich auf."

"Wir sind sehr glücklich, dass es die letzten drei Wochen so außergewöhnlich gut lief, aber wir dürfen in keinster Weise zufrieden sein", sagte Streich. "Die Jungs haben zu hundert Prozent Lob verdient, aber sie müssen hungrig bleiben - jeder Punkt gibt dir Leichtigkeit fürs neue Jahr." Auch im dritten Spiel innerhalb von sieben Tagen erwartet er von ihnen, dass sie "mit maximaler Schärfe, maximaler Motivation und maximaler Haltung ins Spiel gehen - sonst fressen sie dich auf".

Hinzu komme, dass vor allem die ehemaligen SC-Spieler Tim Kleindienst, Jonas Föhrenbach und Marvin Pieringer "hochmotiviert" seien gegen ihren Ex-Verein. Kleindienst und Föhrenbach haben ihre ersten Bundesligaspiele jeweils für Freiburg gemacht, der Stürmer kam auf 26 Einsätze, der gebürtige Freiburger Föhrenbach auf drei im Oberhaus. Marvin Pieringer lief während seiner Zeit beim Sport-Club nie in der Bundesliga auf. "Ich freue mich sehr, dass diese Spieler eine so gute Entwicklung hinter sich haben", sagte Streich, "sie sind zum richtigen Verein gegangen, wo sie in Ruhe Schritt für Schritt gehen konnten."

Respekt vor Bestes Standards - Lienhart muss passen

Vor der Leistung der Heidenheimer habe er "Respekt", und er kann sich vorstellen, dass das Team von Schmidt nicht nur ein kurzes Gastspiel in der Bundesliga geben wird. Das liege auch daran, dass die Heidenheimer Standards "zu den besten der Liga" gehören würden. Jan-Niklas Beste "feuert die Dinger rein, und dann kommen die ganzen großen Kerle und fetzen in die Bälle, koste es was wolle", sagte Streich. Deshalb werde es bei Freistößen und Eckbällen "die schwierigste Aufgabe, die wir in dieser Saison bisher hatten". Seine Spieler sollen dafür sorgen, möglichst wenige zuzulassen. Außerdem hofft er darauf, dass die eigenen Standards wieder gefährlicher werden. "Da sind wir nicht so zufrieden gewesen mit den Abläufen und den Schützen", erklärte der SC-Coach.

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Die Personalsituation wird sich auch im letzten Spiel vor der kurzen Winterpause nicht verbessern. Wie beim Heimsieg gegen Köln am Sonntag wird Verteidiger Philipp Lienhart (Adduktorenprobleme) ausfallen. Eine Untersuchung habe ergeben, dass es keine strukturelle Verletzung sei, "aber der Körper hat Stopp gesagt", sagte Streich. Wenn alles gut laufe, könne der österreichische Nationalspieler aber beim Trainingsstart am 2. Januar wieder dabei sein.

Daniela Frahm

Bilder zur Partie SC Freiburg gegen den 1. FC Köln