Europa League

Streich fordert Laufwege "dorthin, wo es manchmal knallt"

Röhl und Sallai zurück im Training und wieder einsatzbereit

Streich fordert Laufwege "dorthin, wo es manchmal knallt"

Ist mit seinen Stürmern in der Europa League zufrieden: Christian Streich.

Ist mit seinen Stürmern in der Europa League zufrieden: Christian Streich. IMAGO/Jan Huebner

Gleich zu Beginn der Pressekonferenz am Mittwoch gab es mal wieder gute personelle Nachrichten aus SC-Sicht. Roland Sallai (nach Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Merlin Röhl (Risswunde im Fersenbereich) sind zurück im Mannschaftstraining und kommen für den Kader gegen Piräus am Donnerstagabend (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Frage.

"Es ist total wichtig, dass wir wieder mehr Variationsmöglichkeiten haben", betont Streich. Bei Sallai sei nur ein Teil-Einsatz denkbar, bei Röhl hingegen "alles möglich", weil der U-21-Nationalspieler keine Beschwerden mehr und in einer Woche ohne Training nicht viel verloren habe.

Verlieren möchte der SC naturgemäß auch gegen Olympiakos nicht, wobei schon ein Unentschieden zum Verbleib in der Europa League reicht. Dann ging es im "Finale" bei West Ham Mitte Dezember um den Gruppensieg und das damit verbundene direkte Achtelfinalticket. Ein Sieg gegen Piräus würde die Ausgangsposition für dieses Endspiel selbstredend verbessern (hier geht es zum Tabellenrechner...).

Die Griechen wiederum müssen bei fünf Punkten Rückstand in Freiburg gewinnen, um ihre Restchancen auf einen Verbleib im Wettbewerb zu wahren. Streich rechnet mit entsprechender Gegenwehr: "Das ist eine sehr erfahrene, fußballerisch und taktisch gute und offensiv ausgerichtete Mannschaft mit starken Einzelspielern. Sie haben ihr Heimspiel gegen West Ham gewonnen. Es wird sehr schwierig, aber wir freuen uns auf das Spiel."

Streich: "Wir thematisieren das , aber wir klagen keinen an"

Der Hauptfokus beim SC liegt auf der zuletzt beim 1:1 gegen Darmstadt zu ungefährlichen Offensive. "Wir hatten vielversprechende Situationen, aber ein paar Mal nicht die richtige Entscheidung getroffen. Der letzte Pass kam nicht, oder der Laufweg hat nicht ganz gestimmt." Streichs Detailkritik betrifft das Verhalten auf der ballfernen Seite bei Durchbrüchen auf der anderen Seite. "Dann müssen die Jungs die entsprechenden Laufwege Richtung Box machen, um dort torgefährlich zu werden." Auch der jeweilige Hintermann solle durch gutes Coaching diese Laufwege einfordern.

19.01.22 TSG 1899 Hoffenheim - SC Freiburg Deutschland, Sinsheim, 19.01.2022, Fussball, DFB-Pokal, TSG 1899 Hoffenheim - SC Freiburg: v.l. Lucas Höler (SC Freiburg), Christian Streich (Trainer SC Freiburg).

Streich und die "Riesen": "Natürlich ist es nicht angenehm, in die Box zu gehen"

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"Wir thematisieren das in den Video-Sitzungen, aber wir klagen keinen an, weil er gerade mal ein paar Wochen nicht so viele Tore geschossen hat oder keine", stellt Streich klar, wurde bei den eingeforderten Laufwegen aber konkreter.

Warum der Coach optimistisch ist

"Man braucht die Überzeugung auch mal dorthin zu gehen, wo es wehtut und vielleicht manchmal knallt. Natürlich ist es nicht immer angenehm in die Box zu gehen, wenn da diese Innenverteidiger stehen, diese Riesen, wie jetzt gegen Darmstadt. Aber da muss ich mich durchsetzen und wenn ich schlau bin, mache ich den entsprechenden Laufweg, komme vor dem Verteidiger an den Ball und dann kann er nichts mehr machen", erklärte Streich. So habe etwa Ritsu Doan am 21. Oktober sein Tor gegen Bochum aus wenigen Metern erzielt - nach einem guten Laufweg von der ballfernen Seite.

Das Verhalten dort sei laut Streich seit Längerem eine Problematik. Das betrifft jedoch die Bundesligaspiele. In der Europa League zeigte sich der SC hingegen bisher sehr gefährlich und effektiv im Angriff, wie Streich mit Blick auf satte zwölf Treffer in vier Partien zu Recht betonte. Die Schlussfolgerung des Freiburger Trainers für das Spiel am Donnerstag: "Deshalb bin ich optimistisch."

Carsten Schröter-Lorenz