Früh durch das Tor von Amin Younes kalt erwischt, nach insgesamt unsicherer Anfangsphase ins Spiel gearbeitet, durch schöne Tore vom am Ende verletzt ausgewechselten Roland Sallai und Rekordjoker Nils Petersen zwischendurch dem Sieg nahe, den am Ende ein unglückliches Eigentor von Keven Schlotterbeck verhinderte. So lässt sich der Spielfilm aus Freiburger Sicht knapp zusammenfassen.
Christian Streich sprach danach über...
... die Leistung seiner Mannschaft gegen Frankfurt: "Die Eintracht hat eine sehr gute Mannschaft, das ist fußballerisch mit das Beste im Moment. Wir hatten ein paar Probleme, Höfler und Santamaria haben nicht gespielt, Philipp Lienhart daher zum ersten Mal im Mittelfeld. Dort hat er vor zwei Jahren letztmals für die österreichische U 21 gespielt, Janik Haberer hatte lange nicht gespielt. Roland Sallai ist gleich umgeknickt, hat dann aber ein super Tor gemacht. Es war ein sehr intensives und anstrengendes Spiel, nicht nur für die Spieler, auch für uns, weil wenn du den Ball verlierst im Mittelfeld, geht es so schnell und fußballerisch so gut ab bei Frankfurt. Die Systemumstellung auf Viererkette hat auch geklappt, da bin ich froh. Klar hätten wir gerne gewonnen, aber Frankfurt hätte auch gewinnen können. Das 2:2 ist gerecht, es war ein gutes Spiel, es hat Spaß gemacht, und ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft."
... den verletzten Torschützen Sallai: "Er hat Schmerzen. Ich hätte ihn in der Halbzeit schon rausgenommen, aber er hat gesagt, es geht noch. Die Kapsel wird eingerissen sein, was mit den Bändern ist, weiß ich nicht. Ich gehe aber eher davon aus, dass es schwierig wird für den Samstag gegen Stuttgart."
Die Jungs haben gesagt: 'Sie brauchen keine Angst zu haben, wir sind da. Wir kommen, wir gewinnen Spiele, wir machen so weiter, und dann ist alles okay.'
Streich über die schlechte Phase zu Saisonbeginn
... die ungewohnte Doppelsechs Lienhart/Haberer und die Aussicht, gegen Stuttgart wieder die Bestbesetzung mit dem gegen Frankfurt gelbgesperrten Höfler und dem an der Kapsel im Knie verletzten Santamaria aufbieten zu können: "Bei Santamaria müssen wir Donnerstag im Training mal schauen, bei ihm sieht es besser aus, ich hoffe, dass er kommen kann. Chicco Höfler wird zurückkommen. Ich war zufrieden mit Lienhart und Haberer. Es war ein schwieriges Spiel, weil Frankfurt taktisch so flexibel ist und fußballerisch so viele gute Lösung hat. Für Philipp war es natürlich anders als in der Dreierkette, weil von überall Druck kommt. Ich war zufrieden mit dem Engagement und mit dem, was die beiden gespielt haben. Es ist keine Selbstverständlichkeit, gegen eine so starke Mannschaft eine so grundsolide Leistung zu zeigen."
... sein Hinrundenfazit: "Wir haben das erste Spiel in Stuttgart nach 3:0-Führung fast ein bisschen glücklich gewonnen und dann neunmal nicht gewonnen. Dabei gab es ein paar Spiele wie gegen Wolfsburg und Bremen, als wir besser waren, aber nicht gewonnen haben. Dann hatten wir den Tiefpunkt gegen Mainz, da haben wir nicht gut gespielt. Bei Union Berlin auch nicht so, sonst waren es aber viele sehr ordentliche Spiele, die wir nicht gewonnen haben. Die Mannschaft hat aber immer weiter gearbeitet und sich kontinuierlich verbessert. Auch die individuellen Leistungen wurden immer besser. Dann hatten wir die fünf Siege am Stück, was wir noch nie hatten, danach für unsere Möglichkeiten ein gutes Spiel in München und jetzt auch wieder ein gutes Spiel. Ich bin total zufrieden mit 24 Punkten. Als wir sechs Punkte nach acht Spielen hatten, sah es nicht so gut aus. Da hatte ich wirklich auch ein bisschen Angst, das gebe ich ehrlich zu. Aber die Jungs haben gesagt: 'Sie brauchen keine Angst zu haben, wir sind da. Wir kommen, wir gewinnen Spiele, wir machen so weiter, und dann ist alles okay.' Jetzt freue ich mich auch auf die Rückrunde. Es ist positiv, wir können den Leuten, die die ganze Zeit daheim hocken müssen wegen Corona, eine Freude machen. Normal sind sie im Stadion, da brennt die Hütte hier bei uns bei solchen Spielen. An diesem Abend haben sie was Aufregendes und Gutes gesehen, sowohl in Freiburg als auch in Frankfurt. Das ist toll."
