Bundesliga

Stöger sieht beim BVB "nur zwei Möglichkeiten"

Dortmunds Ex-Trainer gespannt auf Freund in München

Stöger sieht beim BVB "nur zwei Möglichkeiten" - und mit Sabitzer eine neue Qualität

Peter Stöger war selbst ein halbes Jahr für den BVB im Einsatz.

Peter Stöger war selbst ein halbes Jahr für den BVB im Einsatz. APA/DPA

Nach sechs erfolgreichen Saisonen bei RB Leipzig und eineinhalb enttäuschenden Jahren bei Bayern München startet Marcel Sabitzer am Samstag mit dem dritten Bundesliga-Topklub in die Saison. Der österreichische Nationalspieler hat bei Borussia Dortmund angeheuert und soll mithelfen, seinen Ex-Klub Bayern als Serienmeister zu entthronen. Der ehemalige BVB-Trainer Peter Stöger weiß, was den Mittelfeldspieler erwartet und ist überzeugt, dass die Borussia der passende Klub ist.

Bundesliga - 1. Spieltag

Bei den Bayern stand Sabitzer nach dem Ende seiner Manchester-United-Leihe trotzdem nicht mehr hoch im Kurs. Das soll im Ruhrpott anders sein. "Für Marcel ist das eine super Adresse und für Dortmund sicher ein sehr guter Transfer. Ich glaube, dass die Qualität von ihm so im Kader nicht da war", sagte Stöger im Interview mit der "APA - Austria Presse Agentur".

Stöger: Was Sabitzer Can und Özcan voraushat

"Marcel hat in letzten Jahren eine unheimliche Entwicklung genommen und ist Führungsspieler geworden. Vor allem aus dem Zentrum heraus hatten sie so einen Spieler nicht. Sie haben (Emre) Can und (Salih) Özcan, aber Marcel ist ein Spieler, der im Offensivbereich gefährlicher werden kann als die zwei. Auf der anderen Seite ist er jemand, der weiß, wie man offensiv verteidigt. Für Dortmund wichtig ist, dass er flexibel einsetzbar ist, er kann auch den defensiveren oder offensiveren Part spielen", analysierte Stöger. Der BVB, den der aktuelle Admira-Sportdirektor in seiner Zeit als Trainer von Dezember 2017 bis Mai 2018 auf Platz acht übernommen und noch in die Champions League geführt hatte, ließ sich diese Qualitäten 15 bis 20 Millionen Euro Ablöse kosten.

Nach dem verspielten Meistertitel ist Stöger "gespannt, wie es nach so einem Nackenschlag laufen wird. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder es wirkt negativ nach oder du sagst, wir waren so nah dran, wir sind gut, und du bekommst das auch in die Mannschaft rein, dann werden sie wieder ganz vorne mit dabei sein."

Laimer? "Ich glaube, dass die Bayern einen wie Konni nicht im Kader haben"

Im Kampf um den Titel wird aber wieder entscheidend sein, wie stark sich die Bayern präsentieren. "Das ist eine ähnliche Geschichte wie in Österreich mit Salzburg. Wenn die Bayern alles abrufen, werden sie schwer zu holen sein", meinte Stöger.

Mithelfen, den zwölften Meistertitel in Serie einzufahren, soll mit dem von RB Leipzig engagierten Konrad Laimer auch hier ein Österreicher. Stöger sieht beim Mittelfeldmotor eine "ähnliche Situation wie bei Sabi" und ist überzeugt, dass er sich an der Säbener Straße durchsetzen wird. "Ich glaube, dass die Bayern so einen Spieler wie Konni, von seinen Grundqualitäten, nicht im Kader haben und dass er ihnen richtig gut tut", meinte er und hob Stärken wie Balleroberung und Laufbereitschaft, aber auch seine Entwicklung hin zu mehr Torgefahr hervor.

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Und bald wird mit dem neuen Sportdirektor Christoph Freund noch ein weiterer Österreicher in München wirken. Der Salihamidzic-Nachfolger verlässt nach 17 Jahren RB Salzburg. "Dass Freund einen guten Job gemacht hat, ist klar. Das ist eine Auszeichnung nicht nur für ihn, sondern auch für Österreich als Fußballnation", freute sich Stöger. 

"Hoffnungsvolle Spieler zu holen, die Zeit bekommen, wäre was Neues bei den Bayern"

Freund stand bislang allerdings dafür, weltweit Talente nach Salzburg zu holen, sie gut zu entwickeln und mit großem Gewinn wieder zu verkaufen. Die Bayern haben dagegen den Druck, an der europäischen Spitze erfolgreich sein zu müssen. "Drum ist das spannend", sagt Stöger. "Hoffnungsvolle Spieler zu holen, die Zeit bekommen, wäre was Neues bei den Bayern. Die großen Talente zu finden und zu entwickeln oder Harry Kane zu verpflichten sind zwei unterschiedliche Sachen. Den kennt jeder, da ist nur die Frage, wie verhandelst du", beschrieb der Wiener die Unterschiede. "Die Frage ist, was sich die Bayern erwarten. Erwarten sie, dass er ein Netzwerk aufbaut, wofür er in Salzburg hauptverantwortlich gestanden ist?"

jpe, apa

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