Südwest

Steinbach Haiger künftig ohne Geschäftsführer Wohlfahrt

"Es spielt sich inzwischen viel auch im Kopf ab"

Steinbach Haiger: Aktuell nur Mittelmaß - und künftig ohne Geschäftsführer Wohlfahrt

Es läuft derzeit nicht rund für den TSV Steinbach Haiger und Chefcoach Pascal Bieler.

Es läuft derzeit nicht rund für den TSV Steinbach Haiger und Chefcoach Pascal Bieler. IMAGO/Fussball-News Saarland

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Vor vier Wochen schien es so, als wäre der TSV Steinbach Haiger nach einem durchwachsenen Start endgültig in der laufenden Saison angekommen. Der Regionalligist hatte sein Nachholspiel zuhause gegen den VfB Stuttgart II knapp gewonnen und sich mit fünf Siegen in Folge auf Tabellenplatz zwei, punktgleich mit dem Spitzenreiter Stuttgarter Kickers, hochgearbeitet.

Inzwischen sieht die Fußballwelt in Steinbach ganz anders aus. Niederlagen zuhause gegen den SGV Freiberg und Kickers Offenbach sowie beim FC Homburg führten dazu, dass die Hessen den Kontakt nach ganz vorne verloren haben und auf Rang acht zurückgefallen sind. Die jüngst erfolgte Vertragsverlängerung von Cheftrainer Pascal Bieler bis zum Sommer 2027 kam daher für viele überraschend - gerade in Zeiten, in denen Vereinsvorstände bei nicht erfüllten Erwartungen eine Trainerentlassung schnell als (vermeintlich) erfolgsbringende Handlungsalternative sehen.

Mit diesem positiven Signal im Rücken sollte am Samstag im Heimspiel gegen den Tabellenletzten TuS Koblenz ein kleiner Neuanfang starten. Die "Idealpunktzahl" von zwölf Punkten aus den vier Partien bis zur Winterpause hatte sich wohl nicht nur TSV-Geschäftsführer Arne Wohlfahrt erhofft. Am Ende reichte es gegen die leidenschaftlich kämpfenden Gäste aus der Rhein-Mosel-Stadt aber wieder "nur" zu einem Zähler.

Es fehlt an Konstanz und Effizienz

"Viel zu wenig", gab Bieler nach dem Abpfiff enttäuscht zu. Sieht man die aktuelle Tabellensituation wohlwollend, sind es in einer ganz engen Liga zwar weiterhin "nur" sieben Punkte Rückstand auf Rang eins. Sieht man sie jedoch realistisch, dann ist festzustellen, dass die Steinbacher genau die Tabellenposition einnehmen, die ihnen derzeit gerecht wird. Mittelmaß eben, sowohl vom Ergebnistrend als auch vom aktuellen Leistungslevel her. Für ein Spitzenteam fehlt es an Konstanz und Effizienz vor dem gegnerischen Tor, dazu passieren zu viele individuelle Fehler, die nicht selten auch mit Gegentoren bestraft werden.

In der Heimtabelle werden die Haigerer auf Position 15 geführt, zehn Punkte aus neun Spielen kommentieren sich fast schon von selbst. Entsprechend groß war die Enttäuschung der Spieler und Verantwortlichen nach dem Abpfiff des Koblenz-Spiels. "Es spielt sich inzwischen viel auch im Kopf ab", stellt Bieler fest. Die Herausforderung besteht daher jetzt darin, die Enttäuschung möglichst schnell in positive Energie umzuwandeln und die Köpfe der Spieler wieder frei zu bekommen. Dass sie erfolgreich Fußballspielen können, haben sie auch in dieser Runde schon öfters bewiesen.

Wohlfarth geht im neuen Jahr

Begleitet wurde das Wochenende auch von einer personellen Nachricht: So wurde öffentlich, dass die Zeit von Geschäftsführer Wohlfarth beim TSV im Februar 2024 enden wird. Denn der 42-Jährige, der im August 2019 nach Haiger kam, wird dann eine leitende Tätigkeit bei Handball-Bundesligist HSG Wetzlar beginnen. "Dieser Entschluss hat nichts mit aktuellen Ergebnissen oder Entwicklungen zu tun. Jeder, der mich kennt, weiß, welches Faible ich für den Handball habe. Weil ich zudem glaube, dass der neue Job mit meinem Familienleben etwas besser in Einklang zu bringen ist, habe ich mich für diesen Schritt entschieden", beteuert Wohlfarth.

Seine Tätigkeiten will der Verein ab März intern vergeben: "Mit Anne Ehe-Welther arbeitet bereits seit dem 1. November eine erfahrene Buchhalterin auf der Geschäftsstelle. Um die Bereiche Marketing und Sponsoring wird sich Daniel Kriegler kümmern", so der Verein in einer Pressemeldung.

jam, Frank Losert

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