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Stark, aber nicht glänzend: Mihambo verliert, Vetter siegt erneut

Istaf in Berlin: Warholm schrammt am Hürden-Weltrekord vorbei

Stark, aber nicht glänzend: Mihambo verliert, Vetter siegt erneut

Protagonisten in Berlin: Malaika Mihambo und Johannes Vetter.

Protagonisten in Berlin: Malaika Mihambo und Johannes Vetter. picture-alliance

Sportliche Glanztaten konnten die Leichtathletik-Stars Malaika Mihambo und Johannes Vetter auch beflügelt durch 3500 Zuschauer beim 79. Internationalen Stadionfest in Berlin nicht mehr bieten. Die Weitspringerin wurde am Sonntag mit 6,77 Meter sogar nur Zweite und blieb deutlich unter der Sieben-Meter-Marke. Auch dem Speerwerfer fehlte bei seinem letzten Saisonstart in der Corona-Krise die Energie für einen finalen großen Wurf. Dennoch sind die 87,26 Meter eine Weltklasseweite.

"Die Weite war komplett nebensächlich. Nach zehn Wettkämpfen gehe ich auf dem Zahnfleisch. Die 87 Meter sind deshalb enorm", erklärte der 27-jährige WM-Dritte aus Offenburg nach seinem vierten Sieg beim Istaf. Eine Woche zuvor hatte Vetter mit 97,76 Meter den deutschen Rekord pulverisierte und war dem Weltrekord bis auf 72 Zentimeter nahe gekommen.

Mihambo kommt "schwer in den Wettkampf"

Malaika Mihambo landete hinter die Ukrainerin Marina Bech-Romanchuk, die zehn Zentimeter weiter sprang, auf Platz zwei. "Das ist eine gute Leistung, obwohl ich schwer in den Wettkampf gekommen bin", sagte die Weltmeisterin von der LG Kurpfalz. Auch beim fünften und letzten Wettkampf beschränkte sich Mihambo auf einen von 20 auf 16 Schritte verkürzten Anlauf, um ihren Körper zu schonen. Am vergangenen Dienstag war sie in Dessau damit noch 7,03 Meter weit gekommen. Begeistert war sie, zum Saisonabschluss endlich wieder vor etwas größerem Publikum springen zu können: "Das war sehr schön."

Eine große Überraschung verfehlte Max Heß. Erst mit dem letzten Versuch schnappte der zweimalige Olympiasieger Christian Taylor (USA) dem Chemnitzer mit 17,57 Meter noch den Sieg weg. Dem deutschen Europameister von 2016 gelang mit 17,17 Meter immerhin der zweitbeste Sprung seiner Karriere und die erfüllte Olympia-Norm. "Die Freude über die Weite überwiegt gegenüber dem verpassten Sieg", sagte Heß.

Youngs 28 Jahre alter Richtwert wackelt

Weltmeister Karsten Warholm hat über 400 Meter Hürden den Weltrekord knapp verfehlt. Nach seinem Europarekordlauf vor zwei Wochen in 46,87 Sekunden, mit dem er dem 28 Jahre alten Weltrekord von Kevin Young (USA) um neun Hundertstelsekunden verfehlte, reichte die Kraft des 24 Jahre alten Norwegers diesmal nur zu 47,08 Sekunden.

Zwei Weltjahresbestzeiten gingen auf das Konto der Frauen. Die Kenianerin Hyvin Kiyeng lief 9:06,14 Minuten über 3000-Meter-Hindernis. Elena Burkard (TV Dornstetten) wurde in 9:35,67 Minuten Siebte. Über 1500 Meter rannte die Britin Laura Muir mit 3:57,40 Minuten die bisher beste Zeit im Pandemie-Jahr 2020.

Der schwedische Hallen-Weltrekordler Armand Duplantis siegte mit 5,91 Meter im Stabhochsprung. Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) kam nicht über 5,57 Meter hinaus und wurde Zehnter und Letzter.

dpa