DFB-Pokal

St. Pauli: Erst Slapstick, dann Saad

Mit dem Flügelspieler kommt die Klarheit und der Einzug ins Viertelfinale

St. Pauli: Erst Slapstick, dann Saad

Starker Auftritt: Elias Saad überzeugte nach seiner Einwechslung.

Starker Auftritt: Elias Saad überzeugte nach seiner Einwechslung. IMAGO/Jan Huebner

Fabian Hürzeler hatte gegen den Regionalligisten ein Geduldsspiel angekündigt - und er bekam eines. Selbstverschuldet allerdings. "Wir haben es vor der Pause nicht geschafft, in die Verlagerungen zu kommen", bemängelt der 30-Jährige, "wir hatten keine klare Chancen." Und als sie in Führung gingen, passierte Sascha Burchert ein Missgeschick.

Wie in den ersten beiden Pokalrunden durfte der Routinier auch am Dienstagabend wieder anstelle von Nikola Vasilj im Tor ran, trat nach einem Rückpass von Karol Mets ein Luftloch, das zum 1:1 führte. "Unglücklich", nennt der Coach diesen Treffer, der deutlich sichtbar einem Platzfehler geschuldet war, Burchert aber gibt sich schuldbewusst: "Es war ein bisschen der Platz, es lag aber auch an meinem Kontakt."

Dass St. Pauli nicht nur von Slapstick-Treffern profitieren, sondern diese auch kassieren kann, weil die eigene Spielweise von hintenheraus bei schlechten Witterungs- und Platzverhältnissen Risiken bereithält, ist eine Erkenntnis für Hürzeler. Eine andere ist: So breit sein Kader auch aufgestellt sein mag, einen Verzicht auf die komplette Flügelzange mit Elias Saad und Oladapo Afolayan kann sich St. Pauli nicht erlauben. Etienne Amenyido hatte auf dem linken Flügel eine Startelf-Chance erhalten und keine Klarheit entwickelt - für diese sorgte nach der Pause Saad als Joker: Der 23-Jährige traf erst zum erlösenden 2:1, legte dann Marcel Hartel das 3:1 auf und bekam für 45 äußert effektive Minuten die Trophäe für den "Man oft he Match".

Bilder zur Partie FC 08 Homburg gegen FC St. Pauli

72 Punkte in 32 Spielen in diesem Kalenderjahr, Platz 1 in der Liga, dazu das Viertelfinale im Pokal - Saad macht am "Sky"-Mikrofon kein Hehl daraus, dass er und seine Kollegen Großes im Sinn haben. "Ich hoffe, es geht noch sehr weit für uns in diesem Wettbewerb. Und natürlich träumen wir alle." Der Traum geht weiter, weil St. Pauli und Saad nach einer Hälfte, in der ein böses Erwachen drohte, eindrucksvoll seine Qualität ausspielte.

Sebastian Wolff