Bundesliga

St. Pauli: Das spricht gegen Christian Eichner als neuen Coach

Karlsruhes Trainer ist in der Loyalitäts-Falle, Bornemann braucht Zeit

St. Pauli: Das spricht gegen Eichner

Führt sein Weg zu St. Pauli oder bleibt er beim KSC? Christian Eichner

Führt sein Weg zu St. Pauli oder bleibt er beim KSC? Christian Eichner picture alliance / Eibner-Pressefoto

Mit dem Karlsruher Trainer hat sich Bornemann Ende vergangener Woche zu einem ersten Gespräch getroffen, eine Zusammenarbeit aber könnte auch am engen Zeitfenster des 41-Jährigen scheitern. Zum einen war bereits am letzten Samstag eine Ausstiegsklausel des gebürtigen Badeners beim KSC ausgelaufen. Diese hätte ihm einen Ausstieg aus seinem lediglich noch bis 2025 gültigen Vertrag für knapp eine Million Euro ermöglicht. Von dieser Gebrauch zu machen, war für Bornemann noch keine Option, da sein Aufstiegstrainer Fabian Hürzeler erst wenige Stunden zuvor mit Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion endgültig Einigkeit erzielt hatte. Ein Schnellschuss unter zeitlichem Druck hatte er intern von vornherein ausgeschlossen.

Wirklich überraschend ist eine gewisse Dauer der Nachfolgeregelung nicht. Zur Erinnerung: Bornemann hatte schon 2020 bei seiner ersten Trainersuche als Verantwortlicher am Millerntor nach dem Abschied von Jos Luhukay mehrere und intensive Gespräche mit den Kandidaten geführt, ehe er sich am Ende für Timo Schultz entschieden hatte. Auch jetzt will sich der 52-Jährige zeitlich nicht treiben lassen, bei der Suche etwa nicht allein auf datenbasiertes Scouting setzen, sondern sämtliche relevanten Parameter abgleichen - selbst dann, wenn mögliche Anwärter durch diesen zeitlich intensiven Prozess ausscheiden.

Eichner will Klarheit bis kommenden Mittwoch

Wie womöglich eben Eichner. Denn: Neben der ausgelaufenen Klausel steht einer Verpflichtung des Erfolgstrainers vom KSC im Weg, dass dieser Klarheit vor dem kommenden Mittwoch haben will. Dann startet Karlsruhe in die Sommer-Vorbereitung, und ein Abschied nach dem ersten gemeinsamen Training mit seinen Profis soll für den Ex-Profi auch aus Gründen der Loyalität keine Option sein.

Da von dieser Woche an bis zur nächsten beinahe sämtliche Zweitligisten die Vorbereitung auf die neue Spielzeit aufnehmen, ergibt sich daraus in gewisser Weise ein Ausschlussverfahren: Einen neuen Coach aus der alten sportlichen Heimat, dem Unterhaus, wird St. Pauli voraussichtlich nicht als Hürzeler-Nachfolger verpflichten.

Sebastian Wolff

Podcast
Podcast
Außenseiter, Eigentore, Modus: Eure Fragen zur bisherigen EM
13:59 Minuten
alle Folgen