Südwest

SSV Ulm 1846: Aufstehen nach dem "harten Schlag"

Nach erster Heimniederlage seit Dezember 2021

SSV Ulm 1846: Aufstehen nach dem "harten Schlag"

Ungewohnt offen: Der SSV Ulm 1846 hat gegen den FSV Frankfurt nach zuvor nur zwölf Gegentoren vier weitere kassiert.

Ungewohnt offen: Der SSV Ulm 1846 hat gegen den FSV Frankfurt nach zuvor nur zwölf Gegentoren vier weitere kassiert. IMAGO/Jan Huebner

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Das hatten die Zuschauer schon seit über einem Jahr nicht mehr gesehen: Der SSV Ulm 1846 hat im heimischen Donaustadion verloren. Und wie. Mit 1:4 unterlag der Tabellenführer dem FSV Frankfurt. Es ist erst die zweite Niederlage, die die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Wörle in dieser Saison kassiert hat. "Das ist ein harter Schlag und kein schöner Tag für uns", sagte der Fußballlehrer, der das letzte Mal am 4. Dezember 2021 hatte sehen müssen, wie sein Team vor heimischer Kulisse unterlag.

Damals ging es gegen den FC Homburg, damals war es noch mitten in der Saison. Jetzt im Endspurt um den Titel wirkt das 1:4 auf dem Papier wie ein herber Rückschlag. Wenngleich das Ergebnis aus Sicht des Ulmer Trainers etwas zu hoch ausgefallen war: Die "eiskalte Effizienz", die die formstarken Frankfurter gegen die beste Defensive der Liga zeigten, war durchaus beeindruckend.

Ein ungewöhnlicher Spielverlauf

Das Prunkstück der Ulmer - jetzt 16 Gegentore in 24 Spielen - wurde schon nach sechs Spielminuten von Amin Farouk überwunden. Die Ulmer kamen besser ins Spiel, hatten gute Chancen, doch vor der Pause folgte mit dem 2:0 durch Sho Sannomiya der nächste Nackenschlag. "Wir haben absolut daran geglaubt, das Ding noch drehen zu können", sagte Wörle, der die Worte "strange", "verrückt" und "komisch" gebrauchte, um den Spielverlauf zu beschreiben.

Die Heimpleite

Denn nach Wiederanpfiff zeigten sich wieder die Gäste, die durch Giorgio del Vecchio und Oluwabori Falaye weiter erhöhten. Nicolas Jann gelang zwar zwischenzeitlich der Treffer zum 1:3, ansonsten fehlte der Offensive aber die Durchschlagskraft gegen stabil verteidigende Frankfurter.

Die meisten Ulmer Fans waren bis zum 24. Spieltag überaus erfolgsverwöhnt. Das Minimalprinzip des SSV, der in seiner Spielweise bekanntlich auf defensive Konstanz setzt, ging auch 2023 mit zwei 1:0-Siegen und einem torlosen Unentschieden bis zur Frankfurt-Niederlage gut auf. Für Panik dürfte das Ergebnis bei den Ulmern aber nicht sorgen: Sechs Punkte Vorsprung hat der Tabellenführer auf Kickers Offenbach. "Es kam viel zusammen für mich. Sehr, sehr viel sogar", sagte Wörle und blickte bereits wieder voraus: Man wisse dies einzuordnen und werde wieder aufstehen und angreifen. "Und zwar mit 100 Prozent, so wie wir es immer getan haben." Gegen den SGV Freiberg ist eine Reaktion zu erwarten.

Nadine Vogt

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