Südwest

SSV Ulm baut seinen Vorsprung wieder aus

Regionalliga Südwest, 32. Spieltag

SSV Ulm kontert Steinbachs sportliche Kampfansage - Schockmoment in Hoffenheim

Überzeugender Heimauftritt: Dem SSV Ulm 1846 (Archiv-Foto) war gegen den VfB Stuttgart II nur vom Elfmeterpunkt beizukommen.

Überzeugender Heimauftritt: Dem SSV Ulm 1846 (Archiv-Foto) war gegen den VfB Stuttgart II nur vom Elfmeterpunkt beizukommen. IMAGO/Eibner

32. Spieltag

Ulm zeigt Nehmerqualitäten

Vor Anpfiff des Sonntagsspiels gegen den VfB Stuttgart II hatte der SSV Ulm 1846 nur einen Punkt Vorsprung auf den am Samstag siegreichen TSV Steinbach Haiger.  Die "Spatzen" rissen von Anpfiff weg die Kontrolle an sich. Rösers Kopfball in der 19. Minute, der knapp drüber ging, war die erste nennenswerte Gelegenheit. Zehn Minuten später brachte Stuttgart einen Eckball nicht aus dem Strafraum und Stoll spitzelte den Ball aus kurzer Distanz zur Ulmer Führung über die Linie. Kurz vor der Pause gab es nach einem Rempler im Strafraum auf einmal Elfmeter für den VfB. Sonnenwald übernahm die Verantwortung und verwandelte zum schmeichelhaften Ausgleich (41.). Mit 1:1 ging es in die Pause, Ulm hatte bis dato ein klares Chancenplus. Somit setzte der SSV nach Wiederanpfiff seinen Spielstil nahtlos fort. Mit dem Kopfball-Treffer von Philipp Maier nach einem Eckstoß fuhr der Spitzenreiter den verdienten Lohn dafür ein (52.). Danach wurde die Partie auf einmal offener, jetzt hatten auch die Gäste große Chancen. In der 69. Minute gab es erneut Elfmeter für Stuttgart, diesmal wegen Handspiels. Ganaus platzierte den Ball im Winkel, 2:2. Von der Mehrzahl der 6093 Zuschauer angefeuert bewies der SSV Nehmerqualitäten und rannte nun an. Geyers Distanzschuss schlug in der 82. Minute im Eck ein, wieder führten die Gastgeber. Stoll kam drei Zeigerumdrehungen nach einer Freistoß-Hereingabe von Ludwig zum Kopfball, Schock verhinderte mit einer Glanztat das 4:2. In den finalen Minuten spielten die Ulmer ihren Vorsprung abgezockt runter und haben bis Dienstag, wenn Hoffenheim II gegen Aalen nachholt, vier Punkte Vorsprung auf Platz zwei.

Steinbach muss nur kurz zittern

Bis Dienstag, wenn die am Freitag abgebrochene Partie zwischen Hoffenheim II und Aalen nachgeholt wird, ist der TSV Steinbach Haiger der neue Tabellenzweite. Gegen den FC-Astoria Walldorf drückte Güclü in der 10. Minute einen Querpass ins leere Tor. Korte hatte nämlich schon Torwart Idjakovic ausgespielt. Wenig später wurde ein Korte-Schuss auf der Linie geklärt. Walldorf zeigte sich aber auch das eine oder andere Mal mit vielversprechenden Aktionen. Gegen Ende mussten die Gäste mehr riskieren, was Steinbach für einen Konter nutzte, den Bogicevic in der 86. Minute zum 2:0 nutzte. Ein paar Sekunden war für die Hessen aber noch zittern angesagt, da Schlussmann Ibrahim in der dritten Minute der Nachspielzeit einen Kopfball von Kircher ins eigene Netz lenkte. Doch kurz darauf waren alle Zweifel beseitigt.

Kassel hält dem Druck stand

Durch den Sieg am Freitag von Wormatia Worms stand Hessen Kassel tags darauf beim Bahlinger SC unter Druck. Statt Verkrampfung sahen die Zuschauer von beiden Mannschaften eine spielfreudige Anfangsphase, die torlos blieb. In der 37. Minute durften die Gästefans jubeln, nach einer unzureichend geklärten Flanke netzte Pululu mit einem Flachschuss ein. Just in einer Phase, in der der BSC das Geschehen zu diktieren schien. Zu Beginn der zweiten Halbzeit konzentrierte sich Kassel auf eine sichere Verteidigung. Vorne reichte in der 61. Minute ein goldener Moment von Jones, der mit Wucht aus der Drehung auf 2:0 erhöhte. Danach verteidigten die Gäste erneut diszipliniert, konnten es verschmerzen, dass Durna nach einem Konter freistehend das mögliche 3:0 vergab. Denn der Sieg geriet nicht mehr in Gefahr, Kassel stellte damit den alten Vier-Punkte-Abstand auf die Abstiegszone her.

Koblenz wehrt sich

Der FC Rot-Weiß Koblenz ist am Samstag gegen den SGV Freiberg dem sicheren Abstieg von der Schippe gesprungen. Die Art und Weise war nichts anderes als spektakulär. Die Gäste aus dem Schwabenland nämlich fanden besser in die Begegnung. Babic (19.) und Mauersberger (31.) schossen einen 2:0-Pausenstand zu Gunsten der Freiberger heraus. Stark weckte in der 67. Minute mit seinem Anschlusstreffer die Lebensgeister der Rot-Weißen. Doch bis weit in die Schlussphase hielt dieser Rückstand, dann kam Köhl und erzielte in der 87. Minute den Ausgleich. Trotzdem, mit diesem Punkt wäre Koblenz abgestiegen gewesen. Da traf es sich gut, dass in der 88. Minute der abgeblockte Schuss von Töpken vor die Füße von Sesay prallte, der die Kugel leicht abgefälscht zum Siegtreffer versenkte. Eine beeindruckende Aufholjagd, doch zur Wahrheit gehört auch, dass der FC Rot-Weiß bei noch zwei ausstehenden Spielen fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenfünfzehnten VfR Aalen aufweist, der am Dienstag auch noch das Nachholspiel gegen Hoffenheim II in der Hinterhand hat. Am kommenden Samstag muss Rot-Weiß übrigens nach Aalen, vielleicht gibt es dann die nächste Aufholjagd.

Nächste Niederlage für Offenbach

Crunch-Time in der Regionalliga Südwest und Kickers Offenbach muss dem Aufstiegstreiben seit Wochen als stillschweigender Zuschauer beiwohnen. Sportlich läuft es auch unter Interimstrainer Kaminski aktuell mehr schlecht als recht. Am Samstag bei der U 23 des FSV Mainz 05 ging Offenbach ersatzgeschwächt an den Start. Die vielen erzwungenen Umstellungen, auch in der Abwehr, fielen in der 13. Minute erstmals ins Gewicht, da kam Schmidt im Strafraum zum Kopfball und bugsierte das Leder via Innenpfosten über die Linie. Die Kickers, die zuletzt am 14. April in der Liga ein Tor erzielten, bissen sich auch am Bruchweg die Zähne aus. Und so hatte Mainz II wenig Mühe, den Dreier einzufahren, Mizuta nutzte in Minute 73 eine Vorlage von Derstroff zu einem beherzten Schuss in den Winkel, 2:0. Schmidt traf gegen Ende noch einmal Latte und Pfosten, dann war das 2:0 für die Nullfünfer amtlich.

TSG Hoffenheim II VfR Aalen

Schwerer Zusammenprall mit dem Torpfosten: Aalens Steffen Kienle musste laut Augenzeugen wiederbelebt werden. IMAGO/Eibner

Schock um Aalen-Stürmer Kienle

Die TSG Hoffenheim II wollte am Freitag im Titelrennen vorlegen, hatte gegen den VfR Aalen auch unter dem Strich mehr vom Spiel. Das alles wurde in der 67. Minute Makulatur, denn da prallte Aalens Kienle bei einer Torchance heftig gegen den Pfosten und blieb liegen. Sofort eilten ihm Sanitäter zur Hilfe, auch Hoffenheims Teamarzt war zur Stelle. Offenbar musste der Aalener Stürmer sogar wiederbelebt werden und natürlich in Folge in ein Krankenhaus transportiert werden. Beide Mannschaften sahen sich unter dem Eindruck der Ereignisse nicht mehr in der Lage weiterzuspielen. Immerhin teilte der VfR im Verlauf des Abends noch mit, dass Kienle stabil und ansprechbar sei. Bereits am Dienstag wird die Partie nachgeholt.

Worms darf wieder hoffen

Für Wormatia Worms zählte gegen die TSG Balingen aufgrund der Tabellenkonstellation im Abstiegskampf nur ein Sieg. Und die Elf von Peter Tretter beherzigte das mit einer konzentrierten Vorstellung. In der 11. Minute legte Marx auf Fischer ab, der aus wenigen Metern mühelos vollstreckte. Worms wollte schleunigst das zweite Tor nachlegen und musste sich nur bis zur 27. Minute gedulden. Eine Lorenzen-Hereingabe an den langen Pfosten drückte erneut Fischer im Fallen über die Linie. Balingen investierte danach zwar mehr, doch die Hausherren hielten bis zur Halbzeit kämpferisch stark dagegen. Auch im zweiten Spielabschnitt lief der Ball langanhaltend durch die Balinger Reihen, Worms stand aber gut und hatte in einzelnen Szenen auch das Quäntchen Glück. Nach Kopfballverlängerung von Sommer legte Kiefer in der 87. Minute das 3:0 nach. Dabei blieb es, Worms darf damit weiter auf den Klassenerhalt hoffen.

Homburg dreht auf

Der SV Eintracht Trier ist bereits abgestiegen, auch für den FC 08 Homburg geht es um nichts mehr. Am Freitag fiel bereits in der 4. Minute die frühe Gäste-Führung. Perdedaj luchste tief in der gegnerischen Hälfte Cvetkovic den Ball ab und schob aus kurzer Distanz ein. Danach wachte der SVE auf, vergab seine Ausgleichschancen aber kläglich. Kurz vor der Pause klappte es dann doch, Lo Scrudato bediente Debrah, der im Strafraumzentrum einschob (44.). Der zweite Durchgang begann mit einem bitteren Moment für Homburg, da Torschütze Perdedaj in der 49. Minute nach einem Foul mit der Trage vom Platz gebracht werden musste. 20 Minuten später hellte sich die Miene der Gäste wieder auf: Ardestani zog ab, den eigentlich harmlosen Schuss ließ Triers Torwart Heeger nach vorne prallen und Hummel staubte zum 2:1 ab. Als der Absteiger in der 77. Minute eine Mendler-Ecke nicht geklärt bekam, erhöhte Heilig aus dem Gewühl auf 3:1. Mit einem wuchtigen Schuss in den Winkel schraubte Hunter den 4:1-Endstand drauf (87.).

Punkteteilung in Frankfurt

Um eine Portion Prestige ging es im hessischen Duell zwischen dem FSV Frankfurt und der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, während tabellarisch nichts mehr auf dem Spiel stand. Nach munterer Anfangsphase überlistete Peters SGB-Keeper Wolf mit einer Kopfballbogenlampe. Kurz darauf verhinderte der Pfosten das 2:0 durch Hirst. Da die Bornheimer in der Folgezeit ihre Chancen ungenutzt ließen, konnten die Gäste dank Pfalz noch einen Punkt mit nach Hause nehmen (90.+1).

stw

Die Trainer in der Regionalliga Südwest