Bundesliga

Sosa und das vorerst letzte Schaufenster

VfB-Kroate trifft auf Spanien

Sosa und das vorerst letzte Schaufenster

Kann er Werbung in eigener Sache machen? Borna Sosa.

Kann er Werbung in eigener Sache machen? Borna Sosa. IMAGO/ZUMA Wire

Denn dann treffen "seine" Kroaten in Rotterdam auf Spanien (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) - es ist das letzte Pflichtspiel einer vor allem nervenzehrenden Saison für Sosa, der mit dem VfB erst über die Relegation die Klasse hielt. Ehe es in den Urlaub geht, könnte sich der 25-Jährige noch einmal in den Vordergrund spielen, um zahlungskräftige Klubs auf sich aufmerksam zu machen. Allerdings erhielt im Halbfinale gegen die Niederlande der (wesentlich offensivere) Ex-Bundesliga-Legionär Ivan Perisic den Vorzug von Nationaltrainer Zlatko Dalic - eine Variante, die beispielsweise vom Spiel um Platz 3 bei der WM 2022 bekannt ist. Wobei Sosa dennoch in den meisten Partien in Katar in der Startelf der "Vatreni" stand.

Sosas Abwehrschwächen fallen auf

Sei es wie es ist: Dass ein unmoralisches Angebot für den feinen Techniker hereinflattert, darauf sollte sich in Bad Cannstatt niemand verlassen. Zu durchwachsen geriet die Saison der Stuttgarter im Allgemeinen und Sosas im Speziellen. Dass er unter Ex-Trainer Bruno Labbadia in dessen Viererketten-Grundordnung die ungeliebte Rolle des Linksverteidigers einnehmen musste, zeigte die defensiven Defizite des Kroaten erneut unmissverständlich auf. Bei aller Offensivpower - sieben Assists und zwei Tore in 25 Bundesligapartien sind für einen sogenannten Schienenspieler zweifelsohne gute Werte - gerade möglichen Interessenten aus der finanzkräftigen Premier League fallen diese Abwehrschwächen auf. Und auf der Insel gehört neben dynamischem Spektakel eben auch eine gewisse Körperlichkeit dazu.

Serie A oder La Liga, dazu passt Sosas raffinierte Spielweise wesentlich besser. Doch ob es dort für die ganz großen Klubs reicht, die im Zweifel eher über das entsprechende Kleingeld verfügen? Im Winter interessierte sich mit Bayer Leverkusen ein Champions-League-Aspirant für den gebürtigen Zagreber, das Budget der Werkself für die Position lag bei zehn Millionen Euro. Zu wenig für die Stuttgarter Verantwortlichen, denen damals 15 bis 20 Millionen Euro vorschwebten. Ob sie diese Summe mit Sosa, dessen Vertrag bis 2025 datiert ist, tatsächlich erlösen können? Wer weiß, vielleicht stellt ihn Dalic ja an diesem Sonntagabend tatsächlich ins Schaufenster.

Benni Hofmann

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