Champions League

So sah der Modus der ersten Champions-League-Saison aus

Zwei Gruppen, kein Halbfinale

So sah der Modus der ersten Champions-League-Saison aus

Mit neuem Logo: Die Auslosung der Champions League 1992.

Mit neuem Logo: Die Auslosung der Champions League 1992. imago/Buzzi

Als der französische Meister Olympique Marseille am 26. Mai 1993 im Münchner Olympiastadion gegen die AC Mailand den ersten Champions-League-Titel gewann, den es zu gewinnen gab, hatte er keine besonders lange Reise hinter sich: Elf Spiele genügten - und nur zwei davon waren vorher garantiert.

Die Champions League, die 1992/93 den bisherigen Europapokal der Landesmeister ablöste, sah noch völlig anders aus als heute. Nach einer erstmals eingeführten kurzen Qualifikationsrunde startete der Wettbewerb nicht etwa mit einer Gruppenphase, sondern mit einer K.-o.-Runde ohne Setzliste in Hin- und Rückspielen, wie sie im Landesmeister-Cup gang und gäbe gewesen war.

Zwei Vierergruppen - gefolgt vom Finale

Für die ersten 16 der 32 Teilnehmer war das Turnier deshalb kurz nach dem Herbstanfang schon wieder beendet - als letztes für den einzigen deutschen Vertreter, den amtierenden Meister VfB Stuttgart, der wegen eines Wechselfehlers ins Wiederholungsspiel mit Leeds United musste und 1:2 unterlag.

Im Anschluss wurden in einer zweiten K.-o.-Runde weitere acht Klubs eliminiert, ehe sich - erst zum zweiten Mal nach 1991/92 - eine Gruppenphase anschloss, die noch im November begann. Die noch übrigen acht Mannschaften wurden in zwei Vierergruppen eingeteilt, in denen bis zum April zwei Gruppensieger ermittelt wurden: Marseille und Milan, die damit als Finalisten feststanden. Ein Viertel- oder Halbfinale gab es nicht.

Bis 1997 durften nur Meister teilnehmen

Trotzdem kam der "neue" Wettbewerb damals einer Revolution gleich. Das noch heute verwendete Logo wurde eingeführt, dazu die Hymne und überhaupt ein flächendeckend einheitliches, bewusst hochwertiges Erscheinungsbild, das sich bis zu den Krawatten der TV-Moderatoren durchzog. Und: Erstmals wurde der wichtigste Europapokal als Gesamtwettbewerb vermarktet.

Noch nicht angerührt wurde dagegen die Zugangsberechtigung: Wie in den Jahren zuvor durften nur die Meister der UEFA-Mitgliedsverbände teilnehmen, die Champions League machte anfangs ihrem Namen also noch alle Ehre. Erst 1997/98 wurde dieses Credo aufgeweicht, was übrigens den deutschen Erfindern der Champions League, Klaus Hempel und Jürgen Lenz, nicht gefiel.

Und auch in anderen Bereichen überarbeitete die UEFA das Format in den Folgejahren immer wieder, vor allem wurde die Anzahl der Gruppenphasenteilnehmer und damit auch die Anzahl der Spiele sukzessive erhöht. Mit der neuesten Reform, die ab der Saison 2024/25 greift, wird dieser Trend seinen vorläufigen Höhepunkt erreichen.

jpe

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