Tennis

Sinners Meisterleistung ist Medvedevs Abreibung

ATP-Turnier in Miami

Sinners Meisterleistung ist Medvedevs Abreibung

Er ging sang- und klanglos unter: Daniil Medvedev.

Er ging sang- und klanglos unter: Daniil Medvedev. Getty Images

Ohne Satzverlust war Daniil Medvedev ins Halbfinale von Miami gezogen - und hatte sich vor dem Match gegen Jannik Sinner gewohnt selbstbewusst präsentiert. Von diesem Selbstvertrauen war nach kurzer Zeit dann aber nicht mehr viel zu sehen, denn Sinner entzauberte den Russen in außergewöhnlicher Manier.

Satz eins war eine Demonstration der Stärke. Der Italiener trumpfte auf mit wuchtigen und präzisen Schlägen. Der Australian-Open-Sieger holte sich den ersten Durchgang dank sieben Winnern, sechs unerzwungenen Fehlern und 81 Prozent gewonnen Punkten beim ersten Aufschlag souverän mit 6:1.

Ratlos und verzweifelt: Medvedev geht unter

Der Titelverteidiger schien ratlos, auch ob seiner miserablen Quote von gerade mal 47 Prozent beim ersten Aufschlag - und das änderte sich auch nicht in Satz zwei. Der 22-jährige Südtiroler spielte stark, profitierte aber auch von einem fahrigen Medvedev, der nicht wusste, wie ihm geschah und sich viel zu viele Fehler leistete (22 unerzwungene Fehler insgesamt). Es kam, wie es kommen musste: Sinner war in allen Belangen besser und zog nach 69 Minuten mit 6:1, 6:2 ins Finale von Miami ein.

Sinner, der bei den Australian Open im Finale gegen Medvedev nach 0:2-Rückstand noch gewonnen hatte, bestätigte damit einmal mehr seine außergewöhnliche Form: Es war sein 19 Sieg in diesem Jahr - bei nur einer Niederlage; im Finale von Indian Wells hatte er sich Carlos Alcaraz beugen müssen. Im Head-to-Head mit Medvedev feierte Sinner seinen fünften Sieg in Serie, liegt aber in der Gesamtbilanz mit 5:6 noch leicht zurück.

Medvedevs Fluch hält zudem an, denn der Russe konnte noch nie in seiner Karriere ein Turnier zweimal gewinnen - in Miami war er Titelverteidiger. Sinner wiederum trifft nun im Endspiel auf den Sieger des zweiten Halbfinales zwischen Alexander Zverev und Grigor Dimitrov (Bulgarien).

drm