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Finals Berlin 2022: Lindemann deutsche Triathlon-Meisterin

Ruderin Thiele gewinnt Bronze zum Karriereabschluss

Seitz verpasst 24. Turn-Titel - Lückenkemper gewinnt über 100 Meter

Sieg unter elf Sekunden: 100-Meter-Siegerin Gina Lückenkemper.

Sieg unter elf Sekunden: 100-Meter-Siegerin Gina Lückenkemper. IMAGO/Beautiful Sports

Triathlon: Lindemann wird Favoritenrolle gerecht

Triathletin Laura Lindemann hat die deutsche Meisterschaft über die Sprintdistanz gewonnen. Einen Tag vor ihrem 26. Geburtstag setzte sich die Favoritin aus Potsdam am Samstag bei den Finals in Berlin gegen Annika Koch und Nina Eim durch. Nach 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer auf dem Rad und fünf Kilometer Laufen lag die ehemalige U-23-Weltmeisterin neun Sekunden vor Koch. Die 23-Jährige aus Saarbrücken hatte erst vor einer Woche mit ihrem ersten Weltcup-Sieg im mexikanischen Huatulco auf sich aufmerksam gemacht.

Kanu-Rennsport: Kretschmer und Hake holen Gold

Ex-Weltmeister Peter Kretschmer hat bei den Finals in Berlin am Samstag einen weiteren Titel gewonnen. Im Canadier-Einer der Herren gewann der Leipziger im Parallelsprint gegen Titelverteidiger Nico Pickert vom Linden-Dahlhauser KC die deutsche Meisterschaft. Bronze ging an Tim Hecker, der sich gegen seinen Berliner Teamkollegen Moritz Adam durchsetzte.

Das Finale im Kajak-Einer der Damen im Anschluss konnte Jule Hake für sich entscheiden. Die 22-Jährige vom KSG Lünen verwies im Parallelsprint Paulina Paszek aus Hannover auf Rang zwei. Im Duell um die Bronzemedaille gewann Caroline Arft (KG Essen) gegen die Potsdamerin Katharina Diederichs.

Turnen: Seitz Zweite am Stufenbarren hinter Bui

Elisabeth Seitz hat bei den deutschen Turn-Meisterschaften in Berlin ihren 24. Titel knapp verpasst. Die deutsche Rekordmeisterin belegte am Samstag in ihrem einzigen Geräte-Finale den zweiten Platz. Mit 13,500 Punkten musste sich die Stuttgarterin am Stufenbarren ihrer Vereinskollegin Kim Bui geschlagen geben, die 13,600 Zähler für ihre Übung bekam. Dritte wurde die Chemnitzerin Emma Malewski mit 12,733 Punkten. Einen Tag nach ihrem Titelgewinn im Mehrkampf kam Sarah Voss aus Köln mit 12,666 Punkten auf Rang vier.

Rudern: Thiele gewinnt Bronze zum Karriereabschluss

Ruderin Annekatrin Thiele hat ihre Erfolgskarriere mit einer weiteren Medaille abgeschlossen. Die Rio-Olympiasiegerin und zweimalige Weltmeisterin im Doppelvierer gewann Einer-Bronze bei den deutschen Meisterschaften. Im Rahmen der "Finals" in Berlin setzte sich die 37-Jährige im B-Finale knapp gegen Nora Peuser durch.

"Ich habe festgestellt, dass nach 20 Jahren Leistungssport einfach ein Ende gefunden werden muss. Ich bin nicht mehr bereit, mich mental so zu quälen", sagte Thiele in der ARD. Deutsche Meisterin über die eher unübliche 350 m Sprintdistanz wurde Sarah Wibberenz vor Lisa Gutfleisch.

Im Zweier der Männer siegten Torben Johannesen und Wolf-Niclas Schröder vor Laurits Follert und Julian Garth. Das B-Finale um Bronze gewannen Mattes Schönherr und Olaf Roggensack.

Leichtathletik: Vierter deutscher Stabhochsprung-Titel für Lita Baehre

Bo Kanda Lita Baehre

Bo Kanda Lita Baehre IMAGO/Eibner

Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre hat sich seinen vierten deutschen Meistertitel geholt. Der 23-jährige Leverkusener siegte am Samstag im Berliner Olympiastadion mit starken 5,90 Metern klar vor Titelverteidiger Oleg Zernikel aus Landau. Der Olympia-Neunte meisterte 5,70 Meter. Rang drei ging an den Leverkusener Torben Blech mit ebenfalls 5,70 Metern.

Im Dreisprung sicherte sich Max Heß zum sechsten Mal seit 2016 den nationalen Titel. Dem ehemaligen Europameister aus Chemnitz genügten dafür international unterdurchschnittliche 16,20 Meter. Die EM-Norm liegt bei 16,95 Metern, die WM-Norm bei 17,10 Metern.

Im Frauen-Sprint verzichtete die letztjährige Doppelmeisterin Alexandra Burghardt nach dem Einlaufen angeschlagen auf einen Start über die 100 Meter. Burghardt hatte im Februar bei den Olympischen Winterspielen Silber im Bob geholt.

100 Meter: Lückenkemper in unter elf Sekunden zum Sieg, Ansah siegt bei den Männern

Gina Lückenkemper ist zum dritten Mal zum deutschen Meistertitel über die 100 Meter gesprintet und hat dabei die Marke von elf Sekunden unterboten. Die für den SCC Berlin startende EM-Zweite von 2018 siegte am Samstag bei den nationalen Titelkämpfen in der Hauptstadt in starken 10,99 Sekunden. Damit blieb sie nur vier Hundertstelsekunden über ihrer persönlichen Bestzeit.

Zweite wurde Rebekka Haase aus Wetzlar in 11,20 Sekunden vor Yasmin Kwadwo in 11,44 Sekunden. Titelverteidigerin Alexandra Burghardt - bei den Olympischen Winterspielen in Peking Silbermedaillen-Gewinnerin im Bob - hatte angeschlagen auf einen Start verzichtet. Ex-Meisterin Tatjana Pinto trat im Finale nicht an.

Zum Titel bei den Herren stürmte erstmals Owen Ansah vom Hamburger SV in 10,09 Sekunden. Im vergangenen Jahr hatte sich Ansah über 200 Meter durchgesetzt. Zweiter wurde Julian Wagner in 10,12 Sekunden vor dem ebenfalls für den HSV laufenden Lucas Ansah-Peprah, der 10,17 Sekunden brauchte. Ex-Meister Kevin Kranz lief in 10,21 Sekunden als Vierter knapp an den Medaillen vorbei.

Speerwurf: Weber verteidigt deutsche Meisterschaft

In Abwesenheit von Johannes Vetter hat der Mainzer Julian Weber erneut den Titel im Speerwurf gewonnen. Der Olympia-Vierte, der in diesem Jahr bereits auf 89,54 Meter kam, distanzierte die Konkurrenz mit 86,38 Metern deutlich.

Maurice Voigt von der LG Ohra hatte als Zweiter (77,35 m) neun Meter Rückstand. Vize-Europameister Andreas Hofmann aus Mannheim kam nicht über Platz drei und 76,33 Meter hinaus.

Große Probleme hatte Rio-Olympiasieger und Europameister Thomas Röhler. Der Erfurter schaffte lediglich 71,81 Meter und Platz fünf. Damit blieb der 30-Jährige sogar noch unter seinem schwachen Saisoneinstieg von 72,51 Metern. Röhler fehlen damit weiterhin die Normen für die anstehende WM in Eugene/USA (15. bis 24. Juli/85,00 m) und die Heim-EM in München (15. bis 21. August/84,00 m).

Vetter, Ex-Weltmeister und deutscher Rekordhalter (97,76 m) aus Offenburg, hatte wegen Schulterproblemen abgesagt. Für die WM besitzt er als Sieger der Diamond League im Vorjahr eine Wildcard. Bisher kam er in diesem Jahr auf 85,64 Meter.

"Die Finals - Berlin 2022": Fragen und Antworten

dpa, cfl, sid